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Deutschland bei der Eishockey-WM: Die Ruhe bewahren

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Von: Daniel Schmitt

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Bislang hatten die deutschen Nationalspieler bei der WM in Finnland stets das Nachsehen.
Bislang hatten die deutschen Nationalspieler bei der WM in Finnland stets das Nachsehen. © dpa

Nach den drei WM-Auftaktpleiten geht es für die deutschen Eishockey-Nationalspieler darum, sich keinen Kopf zu machen - da hilft manchmal sogar ein Steak vom Grill. Ein Kommentar.

Grill an, Kopf aus - so in etwa soll der deutschen Mannschaft bei der Eishockey-WM in Finnland der Umschwung gelingen. Bundestrainer Harold Kreis, trotz dreier Niederlagen zum Start betont gelassen, will ganz offensichtlich eben jene Seelenruhe an seine Truppe weitergeben, wenn er ihr am Tag nach der USA-Pleite frei gibt und einen Barbecue-Abend in der finnischen Nacht verordnet. Sein Ansatz: Bloß nicht nervös werden, nicht nachdenken über vertane Chancen bei den guten Spielen gegen Schweden (0:1), Finnland (3:4) und eben die USA (2:3), stattdessen weiterhin selbstbewusst bleiben.

Die Pleiten gegen die Topnationen kamen ja nicht überraschend, im Gegenteil, sie mussten eingepreist werden. Punkte gegen diese Teams wären welche außer der Reihe gewesen. Vielmehr galt es in den Spielen sich einzugrooven, sich aneinander zu gewöhnen, um schließlich da zu sein, wenn es drauf ankommt: am Donnerstag.

Dann trifft die DEB-Auswahl auf Dänemark und ist erstmals leichter Favorit, anschließend gegen Österreich, Ungarn und Frankreich noch deutlicher. Vier Siege sind das Ziel, müssen es wohl auch sein, um weiterzukommen. Und sie sind machbar, wenn die Mannschaft dort anknüpft, wo sie gegen die Topteams angefangen hat. Mit kompromissloser Abwehrarbeit und kreativem Offensivspiel. Einzig: Direkt vor des Gegners Kasten sollten die Attacken zielstrebiger werden, die Spieler kaltschnäuziger. Auch das Powerplay ist ausbaufähig.

Nicht zu Unrecht steht der Bundestrainer in der Kritik, hat er doch drei der vier besten DEL-Scorer nicht in den WM-Kader berufen - unter anderem Frankfurts Dominik Bokk. Einerseits. Andererseits geht es im Eishockey immer auch ums Kollektiv, darum, wie die Spieler zueinander passen, ob des einen Schwäche durch des anderen Stärke ausgeglichen werden kann. Die Teamchemie muss stimmen, was augenscheinlich der Fall ist. Was jedoch durch keine Teamchemie der Welt ersetzt werden kann: Leon Draisaitl. Der Superstar, gerade ausgeschieden in den NHL-Playoffs, könnte womöglich Ende der Woche doch noch dazustoßen. Vorher steht aber das Spiel gegen Dänemark an - eines der Marke: alles oder nichts. Gut, wer sich da nicht zu viele (negative) Gedanken macht.

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