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Zweite Bundesliga
Darmstadt 98 im Tabellenkeller: Wachgerüttelt?
- vonDaniel Schmittschließen
SV Darmstadt 98 steckt im Abstiegskampf fest, benennt die Lage jetzt auch so und hält an Trainer Markus Anfang fest.
Würzburg verliert, Osnabrück verliert, Braunschweig spielt remis – Fußballzweitligist Darmstadt 98 ist an diesem 23. Spieltag trotz der eigenen 0:1-Freitagspleite gegen den Karlsruher SC einigermaßen glimpflich davongekommen. Die fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone schrumpfen lediglich auf deren vier zusammen – das Wochenende hätte unangenehmer enden können.
Zumal die Darmstädter die Zeichen der Zeit erkannt zu haben scheinen. Während sich in den vergangenen Wochen Trainer, Spieler und Klubbosse stets ein wenig ums nervige Wörtchen Abstiegskampf herumwurschtelten, den unangenehmen Terminus oft umschrieben, statt die sportliche Lage klar zu benennen, sagte Carsten Wehlmann jetzt: „Es geht darum, dass wir wissen, dass wir im Abstiegskampf sind.“ Eine Aussage, die die Sinne schärfen soll, die womöglich etwas zu spät kam. Aber sei’s drum.
Der Sportchef jedenfalls stellte richtigerweise fest, dass das Team gegen den KSC nicht eklig genug agiert habe. Gerade nach dem Gegentreffer (51.) fanden die Darmstädter kein Mittel, sich gegen die drohende Niederlage zu wehren. Weder spielerisch, noch kämpferisch. „Auch wenn man Nackenschläge kriegt, kann man eine gewisse Aggressivität an den Tag legen“, so Wehlmann: „Wenn ich mir so manche Szenen in der zweiten Hälfte angucke, frage ich mich, warum wir nicht an den Ball gekommen sind.“
Vertrauen in Coach Anfang
Auch der leitenden Angestellte für fußballerische Belange, Trainer Markus Anfang, spürte gegen den KSC, der übrigens nur noch vier Zähler hinter Relegationsrang drei liegt, „hintenraus eine gewisse Verunsicherung“. Man sei in einer schwierigen Situation, fand Anfang: „Eines ist klar, wir müssen uns alles schon im Training knüppelhart erarbeiten. Wir müssen alles dafür tun, dass wir da unten rauskommen. Das wird nicht gelingen, wenn nicht jeder 100 Prozent gibt.“ Die Beschwörung fußballerischer Grundtugenden also.
Immerhin muss sich der 46-Jährige nicht um seinen Job sorgen - zumindest vorerst. Auf entsprechende Frage antwortete Sportchef Wehlmann einsilbig wie eindeutig: „Nein!“