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Der Kampf um die Spitze

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Von: Daniel Schmitt

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Fordert eine „Sahneleistung“: Torsten Lieberknecht. Foto: dpa
Fordert eine „Sahneleistung“: Torsten Lieberknecht. © dpa

Der SV Darmstadt 98 erwartet zum Spitzenspiel den Tabellenführer FC St. Pauli und Trainer Torsten Lieberknecht weiß, dass zum Sieg eine „Sahneleistung“ nötig ist.

Die Fachpresse im Fußball hat sich nach nunmehr 13 gespielten Runden schon einigermaßen festgelegt auf den Aufstiegsfavoriten in Liga zwei. Der FC St. Pauli, finden die Reporter recht einhellig, packt’s am Ende. So lautet das Topspiel im deutschen Unterhaus an diesem Wochenende für den „Kicker“ nicht etwa Bremen gegen Schalke, auch nicht Hamburg gegen Regensburg, sondern eben Darmstadt 98 gegen St. Pauli – Tabellenvierter gegen Spitzenreiter. Die „11 Freunde“ leiten die Titelstory ihres aktuellen Hefts gar nahezu hellseherisch ein: „Wie Trainer Timo Schultz den FC Sankt Pauli in die Erste Liga führt“. Na dann, Messe offenbar schon früh gelesen.

In der Tat findet auch der Darmstädter Trainer Torsten Lieberknecht vor dem Heimspiel seiner Lilien am Samstag (13.30 Uhr) gegen die Hamburger, dass diese eine Mannschaft sei, „die gerade richtig Spaß daran hat, Spiele zu gewinnen.“ Gleiches gelte, so Lieberknecht zur FR, jedoch auch für sein seit Mitte September ungeschlagenes Team. „Das verspricht ein gutes Fußballspiel.“

Freude über den Moment

Mit einer weniger absolvierten Begegnung führt St. Pauli also die Zweitligatabelle an, Darmstadt könnte mit einem Heimerfolg punktemäßig gleichziehen. „Wir freuen uns auf das Kräftemessen mit einem bockstarken Gegner. Wir brauchen eine Sahneleistung“, sagt Lieberknecht und will zwischen beiden Kontrahenten eine Parallele erkannt haben: den schwierigen Gang durch ein sportliches Tal.

So hätten die Hamburger in der Vorsaison durchaus leiden müssen, der in der ersten Saisonhälfte geführte Kampf gegen die eigenen Fehlleistungen war fürwahr ein komplizierter. Pauli spielte oft nicht gut, verlor viel, schloss die Hinrunde auf Rang 15 ab, stärkte aber dennoch Trainer Schultz den Rücken – mit Erfolg. Die Fußballer vom Millerntor befreiten sich aus dem Strudel der Missstimmung und sind seitdem im Aufwind.

„Oft braucht es solche Rückschläge, um zu wachsen“, sagt Lieberknecht und will das auch auf den coronabedingt miesen Saisonstart seiner Mannschaft verstanden wissen. Erst nach drei Pleiten - zwei in der Liga, eine im Pokal - kamen die Darmstädter in der Spielzeit richtig an. Seitdem punkten sie verlässlich und spielen meist ansehnlich. Überbewerten wollen sie ihren aktuellen Auftrieb am Böllenfalltor aber nicht, wie Sportchef Carsten Wehlmann betont: „Wir sollten uns einfach mal über den Moment freuen, statt ständig schon wieder irgendwelche tabellarischen Einordnungen und Prognosen zu verlangen.“

Den Aufstieg will und wird in Darmstadt klugerweise niemand als Ziel ausrufen. Viel eher soll für die Zukunft ein stabiles Gerüst geschaffen werden. In diesem Prozess spielen Vertragsverlängerungen wie jene von Kapitän Fabian Holland (bis 2024) und Rechtsverteidiger Matthias Bader (2025) eine zentrale Rolle.

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