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Rassismus-Vorwürfe im Baseball: Team aus Cleveland gibt sich neuen Namen

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Von: Lukas Rogalla

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Merchandise von „Chief Wahoo“: Das ehemalige Maskottchen der Cleveland Indians, ab der kommenden Saison Cleveland Guardians.
Merchandise von „Chief Wahoo“: Das ehemalige Maskottchen der Cleveland Indians, ab der kommenden Saison Cleveland Guardians. © Aaron Josefczyk/Imago

Nach langanhaltenden Protesten benennen sich die Cleveland Indians um. Dem Baseball-Klub wurde Rassismus vorgeworfen.

Cleveland – Zur neuen Saison setzen die Cleveland Indians ein Versprechen in die Tat um. Nach mehr als 100 Jahren legt das Team aus der Major League Baseball (MLB) seinen Namen ab. Künftig tritt das Franchise als „Cleveland Guardians“ an, wie am Freitag (23.07.2021) verkündet wurde. Über 40.000 Fans hatte der Klub befragt, um einen neuen geeigneten Namen zu finden.

Bereits im Dezember 2020 hatte sich der Klub zu diesem Schritt entschlossen. Zuvor waren Proteste amerikanischer Ureinwohner:innen immer lauter geworden.

Rassismus-Vorwürfe im Baseball: „Cleveland Indians“ treten nun als „Guardians“ an

„Es ist Zeit, eine neue Ära zu starten. Wir alle zusammen sind die Cleveland Guardians“, hieß es in einem Videoclip, den Text sprach Hollywoodstar Tom Hanks. Der Klub, 1894 als Grand Rapids Rustlers gegründet, spielte bereits seit 1915 unter dem Namen Indians.

„Unsere Aufgabe ist, die Gemeinschaft zu einen“, hatte Teambesitzer Paul Dolan im Rahmen der Entscheidung zur Änderung erklärt: „Es gibt eine zuverlässige Anzahl von Menschen, die sich über unseren Namen ärgern, die durch unseren Namen verletzt werden, und es gibt keinen Grund für unsere Franchise, einen Namen zu tragen, der zur Spaltung führt.“

Cleveland Indians reagieren auf Vorwürfe – Donald Trump kritisiert Umbenennung

Aufgrund der großen Kritik hatte Cleveland 2018 bereits sein Maskottchen „Chief Wahoo“ abgeschafft, eine Indianer-Karikatur. Vor dem zweimaligen World-Series-Sieger hatte das Washington Football Team aus der Profiliga NFL dem öffentlichen Druck nachgegeben und seinen Namen Redskins (Rothäute) abgelegt.

In der Kritik stehen auch die Chicago Blackhawks aus der Eishockey-Profiliga NHL, der Baseball-Klub Atlanta Braves sowie die Kansas City Chiefs aus der Football-Profiliga NFL. Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd im Mai 2020 und den folgenden Protesten gegen Rassismus in den USA stieg der Druck. Von den Chiefs und den Blackhakws sind allerdings keine Überlegungen bekannt, ihren Teamnamen zu ändern.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte Pläne einer Umbenennung der Teams vor einem Jahr scharf kritisiert. „Was passiert hier? Das sind keine guten Nachrichten, selbst für ‚Indianer‘“, kommentierte der Republikaner. Trump sagte, man benenne Teams aus einer Stärke heraus und nicht einer Schwäche, wie er damals bei Twitter schrieb. Die Klubs würden ihre Namen nur ändern wollen, um sich „politisch korrekt“ zu verhalten (lrg/sid/dpa)

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