Alabas Knalleffekt

Ex-Münchner leitet mit einem Traumtor für Real Madrid den 2:1-Sieg beim FC Barcelona ein
Als dann auch die siebte Minute der Nachspielzeit geschafft war, der Abpfiff durchs riesige Rund, das Camp Nou von Barcelona, ertönte, schmunzelte David Alaba verschmitzt. Der Österreicher, viele Jahre in Diensten des FC Bayern am Ball, wusste, was er da gerade erreicht hatte: seinen ersten großen Triumph mit Real Madrid. Mit 2:1 (1:0) setzten sich die spanischen Hauptstädter am Sonntag in der Liga gegen den FC Barcelona durch. Es war ein verdienter Erfolg, der 99. für Real in diesem Clasico insgesamt, an dem Neuzugang Alaba einen beträchtlichen Anteil hatte.
32 Minuten waren gespielt vor 86 000 Fans, als der Real-Innenverteidiger am eigenen Strafraum den Ball ergatterte, ihn zum Kollegen passte und sofort in den Vorwärtsgang schaltete. Alaba sprintete und sprintete und sprintete, und er fluchte zwischendurch mal, weil er die Kugel nicht sofort wieder zugespielt bekam. Erst über Umwege gelangte der Ball zum stürmenden Verteidiger – gut für Real. Alaba schaute, zielte, und zog aus halblinker Position an der Strafraumgrenze ab - ein Knaller ins lange Eck, ein Traumtor, das 1:0.
Verdienter Auswärtssieg
Im Vorfeld des brisanten Duelles hatte sich der Clasico ja so ein bisschen zu einem Clasico light entwickelt. Na klar, da spielten noch immer der FC Barcelona und Real Madrid gegeneinander, zwei der bekanntesten Fußballvereine der Welt, wenn nicht die bekanntesten überhaupt. Aber eben nicht das Barcelona und Madrid der vergangenen Jahre. Barça, derzeit noch deutlich mehr im Straucheln als die Madrilenen, begann das Heimspiel zwar recht ordentlich, entwickelte über die komplette Spieldauer aber zu wenig Durchschlagskraft. Für Trainer Ronald Koeman könnte es nun eng werden.
Real, das durch den verdienten Erfolg ganz oben mit dabei ist in der Liga, agierte griffiger, bissiger, rascher im Umschaltspiel. Stürmer Karim Benzema vergab in Hälfte zwei eine Klassechance für die Gäste, ehe Teamkamerad Lucas Vázquez (90.+4) für die Entscheidung sorgte. Der Anschlusstreffer durch Barça-Stürmer Sergio Agüero kam zu spät - nur Sekunden nach dem Tor ertönte der Abpfiff, verstummte ein Stadion, grinste David Alaba verschmitzt.