Frankfurt Skyliners vor dem Abstieg

Frankfurter Skyliners verlieren in Braunschweig 71:86. Nur noch ein kleines Wunder kann sie in der Basketball-Bundesliga (BBL) halten. Eine Wildcard wird es wohl nicht geben, die die Hessen vergangenes Jahr in der Liga gehalten hat.
Die Frankfurt Skyliners haben am Dienstagabend das alles entscheidende direkte Duell um den Klassenerhalt bei den Löwen Braunschweig nach einem desaströsen Auftritt in der ersten Halbzeit verloren. Knapp 13 gute Minuten im zweiten Abschnitt reichten nicht, um am 71:86 (32:51)-Endergebnis Entscheidendes zu verändern. Schon die 107:113-Pleite am Sonntag gegen den Tabellenletzten Bayreuth war extrem bitter, die Niederlage gestern dürfte das Ende des erstklassigen Basketballs beim Deutschen Meister von 2004 bedeuten.
Als Tabellen-17. haben die Skyliners nun vier Zähler Rückstand auf Braunschweig, die aber den direkten Vergleich gewonnen haben. Die Frankfurter müssen nun ihre verbleibenden drei Spiele gegen Würzburg, in Crailsheim und in Göttingen allesamt gewinnen und hoffen, dass die Braunschweiger alles verlieren. Oder dass der Mitteldeutsche BC aus Weißenfels, der ebenfalls vier Punkte vor den Skyliners liegt, in fünf Spielen nicht mehr punktet. Dann würden sogar zwei Frankfurter Siege wegen des gewonnenen direkten Vergleichs reichen. Realistisch ist das nicht.
Damit stehen die Hessen zum zweiten Mal in Folge vor dem sportlichen Abstieg aus der Basketball-Bundesliga (BBL). Eine Wildcard, für die sie im vergangenen Sommer 700 000 Euro gezahlt haben, wird es diesmal aller Wahrscheinlichkeit nach nicht geben, weil sieben Teams aus der zweiten Liga, Pro A, ihre Lizenzunterlagen für die BBL abgegeben haben. Und selbst wenn es sie geben sollte, sollten sich die Skyliners das Geld lieber sparen, um sich zu hinterfragen und neu aufzustellen.
Sie haben aus den Fehlern der Vorsaison keine Konsequenzen gezogen. Außer der Verpflichtung eines neuen Trainers, hat sich im Klub rein gar nichts geändert. Sie haben in Geert Hammink den falschen Coach geholt, weil er trotz des schmalen Budgets schönen Basketball spielen lassen wollte. Stattdessen hätten die Hessen ein Team benötigt, das Kämpfer in seinen Reihen hat, um im Abstiegskampf zu bestehen. Zum x-ten Mal in den vergangenen Jahren haben sie den falschen Point Guard in J. J. Frazier geholt, der dieses Team nie anführen konnte. Auf Verletzungsprobleme und den Abgang von Top-Center Martinas Geben wurde viel zu spät reagiert. Und selbst die viel umjubelte Rückkehr von Jordan Theodore hat am Ende nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Der 33-Jährige hat den Skyliners beim Comeback in Rostock mit 26 Zählern das Spiel gewonnen. In Braunschweig traf der US-Amerikaner nur einen seiner zehn Würfe und verlor fünf Mal den Ball.
Zu spät reagiert
„Ich glaube, dass es wirklich Spaß macht solche Spiele zu spielen“, hatte Cheftrainer Klaus Perwas vor dem Spiel gesagt. Der Spaß dürfte ihn schon vor Tip-Off vergangenen sein, als er erfuhr, dass er Spielmacher Joshua Obiesie (Einblutung im Muskel) nicht einsetzen konnte. Neben dem 22-Jährigen fehlte Laurynas Beliauskas (Saison-Aus nach Hüftzerrung).
Statt eines Krimi, den man hätte erwarten können, bauten die Gastgeber ihre Führung nach und nach aus. Nach 13 Minuten stand es bereits 35:17. Zur Pause trafen die Skyliners nur zwei ihrer 15 Dreierversuche. Erst im dritten Viertel kamen sie dann plötzlich wieder auf fünf Punkte (54:59) heran. Mit Beginn des Schlussviertels verkürzte Lukas Wank mit einem Dreier auf 57:61. Sie kamen jedoch nie an den Punkt, um dieses Spiel in ihre Richtung zu lenken.