Zwölf Fahrer haben gekündigt
Weiter Chaos im Taunusnetz
hochtaunus - Fast alle Zugverbindungen sind ohne verlässliche Informationen wochenlang ausgefallen und der Schienenersatzverkehr ist entweder gar nicht, zu spät oder wegen fehlender Ortskenntnisse der Busunternehmen falsch gefahren. Die Liste der Probleme ließe sich noch weiterführen - und wird offenbar immer länger: Aktuell kommt es auf den Linien RB 11 von Frankfurt-Höchst nach Bad Soden (Main-Taunus), RB 12 von Frankfurt nach Königstein (Hochtaunus) und RB 16 von Bad Homburg nach Friedberg im Taunusnetz zu Zugausfällen und Verspätungen. Wie kann das sein?
Der Hauptgrund ist laut RMV vor allem eine „äußerst angespannte Personalsituation“, kurzum: Fahrermangel. Außerdem gibt es nach wie vor Fahrzeugprobleme. Die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH verzeichne „neben einem nach wie vor ungewöhnlich hohen Krankenstand auch eine erhöhte Fluktuation bei Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführern“, so RMV-Sprecherin Vanessa Rehermann. Insgesamt zwölf hätten in den vergangenen Wochen gekündigt.
Wie geht es nun weiter? Besonders nachgefragte Fahrten, wie zum Beispiel die für Schülerinnen und Schüler wichtigen Transfers in der Morgenspitze, würden nun zuerst besetzt.
„Angesichts der dünnen Personaldecke sind derzeit jeden Tag alle verfügbaren Fahrerinnen und Fahrer im Dienst“, sagt die RMV-Sprecherin. Kurzfristige Krankmeldungen könnten daher meist nicht mehr aufgefangen werden - und komme die Krankmeldung knapp vor Dienstbeginn, erschwere dies eine rechtzeitige Fahrgastinformation.
Wie will die Betreiberin hier für Abhilfe sorgen? Der RMV vermeldet hier zumindest erste Fortschritte. Demnach sei es der Start Deutschland GmbH gelungen, trotz des in der gesamten Branche vorherrschenden massiven Fachkräftemangels Fahrer und Fahrerinnen vertraglich überlassen zu bekommen, die derzeit auf die Fahrzeugtypen geschult werden.
„Die Schulungen werden zeitnah abgeschlossen, so dass die personelle Situation schrittweise in der kommenden Woche und bis Mitte Mai deutlich besser wird und dann voraussichtlich alle Verbindungen im Taunusnetz wieder gefahren werden können“, prognostiziert der Verkehrsverbund. judo