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Zusammenschlüsse in evangelischer Kirche

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Synode spricht über die Zukunft

Hochtaunus - Demografischer Wandel, weniger Geld und weniger Pfarrer zwingen auch die evangelischen Kirchengemeinden im Hochtaunus zum Handeln. Wurde im vergangenen Jahr bereits die Schaffung von Nachbarschaftsräumen beschlossen, soll bis zur Synode im November nun klar definiert werden, welche Gemeinden des Dekanats Hochtaunus - Königstein und Kronberg gehören zum Dekanat Kronberg, Glashütten zum Dekanat Rheingau-Taunus - sich zusammenschließen sollen.

Ob dies dann als Fusion, als Gesamtgemeinde oder als Arbeitsgemeinschaft passiert, müsse bis Ende 2026 entschieden werden, erläuterte Susanne Kuzinski, Präses des Dekanatssynodalvorstandes (DSV), bei der Tagung der Vertreter der 30 Kirchengemeinden den Zeitplan. Der schmerzhafte Prozess biete jedoch auch Chancen. „Die evangelische Kirche zeigt sich mit einem neuen Gesicht - zeitgemäß und modern.“

Doch bis es so weit ist, durchlaufen die Gemeinden einen Prozess, der mit Verlusten verbunden ist. Die Präses machte Mut, denn sich von Liebgewordenem zu trennen biete freien Raum für Neugestaltung, „Luft und Licht zum Glauben“.

Dieser Prozess sei zwar der Not geschuldet, aber es sei auch dringend nötig, dass sich die evangelische Kirche einem Zukunftsprozess stelle, weiß auch Dekan Michael Tönges-Braungart: „Wir haben uns lange Zeit gelassen, aber jetzt können wir gemeinsam die Zukunft gestalten.“ Beide betonten ihr Bestreben, in diesem Prozess Gemeinden und Verantwortliche - vor allem die Ehrenamtlichen - nicht allein zu lassen.

Während im Vordertaunus die Gemeinden, die sich verbinden möchten, mit Bad Homburg, Oberursel/Steinbach und Friedrichsdorf bereits feststehen, gebe es im Usinger Land noch verschiedene Denkmodelle, erarbeitet von den betroffenen Kirchenvorständen. Klar dürfte sein, dass zwei Regionen entstehen. Um die genauen Zuschnitte auszuarbeiten, gebe es Treffen von Kleingruppen der jeweiligen Kirchenvorstände.

Klar ist: Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sieht vor, dass die dann entstandenen Zusammenschlüsse jeweils ein Verkündigungsteam aus vier Hauptamtlichen (Pfarrer, Gemeindepädagogen und Kirchenmusiker), eine gemeinsame Verwaltung und ein Nutzungskonzept über die beiderseits vorhandenen Gebäude erarbeiten müssen. Damit einher geht ein Personalabbau. Die derzeit noch 30,5 Fachstellen müssen nach den Plänen der EKHN bis Ende 2027 auf 25,5 und bis zum 31. Dezember 2029 auf 22,5 reduziert werden. Die Zahl der Profil- und Fachstellen wird bis dahin um eine Stelle auf dann noch sechs reduziert.

Das ist jedoch nicht die einzige Herausforderung des Dekanats. Da Michael Tönges-Braungart, der seit 2006 an der Spitze steht, Anfang 2024 in Ruhestand geht, ist für September eine Sondersynode zur Wahl eines Nachfolgers anberaumt. Die Ausschreibung sei erfolgt, und die weitere Vorbereitung, Sichtung und Auswahl der Kandidaten durch den DSV und die Pfarrkonferenz terminiert, so Kuzinski.

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