Ziel ist „ökologischer Fingerabdruck“
Urkunden für Unternehmen und Stadtverwaltungen
HOCHTAUNUS - Die Deutsche Leasing in Bad Homburg hat Wildblumensamen verteilt. Das Unternehmen hat mit anderen zusammen in der Fußgängerzone auf die Bedeutung der Biodiversität hingewiesen. Als langjähriges Mitglied des Projekts Ökoprofit, an dem im Hochtaunuskreis die Städte Bad Homburg, Friedrichsdorf und Oberursel teilnehmen, setzt die Deutsche Leasing auf eine regelmäßige Klimabilanz und erhielt kürzlich zusammen mit rund 20 weiteren Unternehmen von Nina Schäfer von der betreuenden Firma Arqum (Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement) eine Zertifizierungsurkunde für die Jahre 2022 und 2023. Oberursels Bürgermeisterin Antje Runge (SPD), ihr Friedrichsdorfer Kollege Lars Keitel (Grüne) und Volker Fröhlich von der Stadt Bad Homburg nahmen die Auszeichnungen für ihre Städte entgegen. Voraussetzungen waren drei Workshops im Jahr, an denen die zuständigen Mitarbeiter teilnehmen, und jeweils ein Beratungstermin im Unternehmen, um den Prozess zu begleiten und zu resümieren.
Für Stefan Ludwig von der Deutschen Leasing ist es auch wichtig, durch Ökoprofit über rechtliche Voraussetzungen informiert zu sein. Es sei für Unternehmen nahezu unmöglich, aus eigener Initiative auf dem Laufenden zu bleiben, sagt er. Auf dem Firmengelände soll es bald eine Blühwiese geben, wo ein Imker ein Bienenvolk aufstellen will. Die Handtuchspender im Gebäude sind auf eine umweltfreundliche Variante umgestellt und das Unternehmen nutzt Regenwasser.
Es profitieren indes nicht nur Kommunen und große Firmen, darunter auch das Dachdecker-Unternehmen Willy A. Löw, das Autohaus Weil, Fresenius, die Basler Versicherungen, GOPA und die Klinik Hohe Mark von den Informationen und Anregungen. Sondern auch kleinere Firmen wie der Köpperner Kosmetik-Hersteller Luvos Just, berichtete Mitarbeiter Daniel Richter. Das Unternehmen verarbeitet Heilerde zu Arzneimitteln und Kosmetika, ressourcenschonende Verpackung und Wasserverbrauch spielen eine große Rolle. Apropos Wasser: „Das wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen“, betonte der gastgebende Rathauschef Keitel bei der Begrüßung.
Die Veranstaltung sei Abschluss und Zukunft zugleich. Es sei für Unternehmen eine große Herausforderung Ressourcen-schonend zu wirtschaften. Und wenn eine Kommune sie mit Ökoprofit und der Begleitung durch Arqum dabei unterstütze, Energie und Wasser zu sparen, Abfall zu vermeiden und Umweltprojekte anzustoßen und einen nachhaltigen ökologischen Fingerabdruck zu hinterlassen, gewinnen alle Bürger. Für Stefan Ludwig ist es zudem wichtig, vom Erfahrungspool anderer zu profitieren. Das sei für ihn Grund genug mitzumachen. Eine Möglichkeit sich auszutauschen seien die regelmäßigen Workshops. Ökoprofit gibt es seit fast 20 Jahren, und viele Teilnehmer seien auch schon lange dabei, erklärte Arqum-Mitarbeiterin Nina Schäfer.
Frank Eckert, der für das Klimaschutz-Management der Stadt Friedrichsdorf zuständig ist, berichtete von dem bürgerschaftlichen Engagement einer Energiegenossenschaft der Bürger und von einem Wohngebiet, für dessen Bewohner die Stadt Energieberatung anbiete. Der im Haushalt eingestellte Betrag von 100 000 Euro sei im vergangenen Jahr - meist für Solaranlagen - schnell abgerufen gewesen, und für 2023 sei die Nachfrage ebenfalls groß.