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Wirtschaft in Frankfurt und Region rechnet mit starkem Wachstum

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Von: Christoph Manus

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Die Baubranche ist vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. Gebaut wird, wie hier in Frankfurt, weiterhin kräftig. Die Zahl der Beschäftigten dürfte weiter steigen.
Die Baubranche ist vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. Gebaut wird, wie hier in Frankfurt, weiterhin kräftig. Die Zahl der Beschäftigten dürfte weiter steigen. © Peter Jülich

Die Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Die Folge: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen könnte deutlich steigen.

Trotz der sich verschärfenden Corona-Krise und Lieferengpässen sehen die Wirtschaftskammern die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main nach dem drastischen Einbruch im Vorjahr inzwischen wieder auf Wachstumskurs. Schon für das laufende Jahr rechnen sie für das Gebiet, das von Mainz bis Aschaffenburg und Darmstadt bis Gießen reicht, zumindest mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,5 Prozent. Für das nächste Jahr gebe es Potenzial für ein starkes Wachstum von 5,2 Prozent, sagte Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt, am Dienstag bei der Vorstellung einer Beschäftigungs- und Konjunkturprognose. Erstellt hat diese die Wirtschaftskammer-Initiative „Perform“, deren Vorsitzender Caspar ist, auf Basis von Befragungen, in die Antworten von 9000 Unternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet einflossen.

Optimistisch zeigen sich die Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern auch in ihrer Prognose zur Beschäftigung. Im vergangenen Jahr war die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen in der Region mit einem Minus von etwa 10 000 Jobs zum ersten Mal seit dem Jahr 2009 gesunken. Nun rechnen die Kammern für dieses Jahr mit einem minimalen Plus von 2500 Stellen, für das kommende Jahr aber bereits mit einem kräftigen Anstieg der Beschäftigtenzahl, einem Plus von gut 54 000 Stellen. Ende nächsten Jahres gäbe es dann nach Prognose der Kammern mehr als 2,516 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Metropolregion. „Damit würde das Vorkrisenniveau bereits wieder überschritten“, sagte Caspar.

Baugewerbe stellt ein

Die Kammern rechnen dabei für 2022 mit einem Beschäftigungsaufbau in fast allen Bereichen. Besonders stark dürfte dieser nach ihrer Prognose im Dienstleistungssektor mit einem Plus von 2,6 Prozent und im Baugewerbe mit einem Plus von 2,4 Prozent ausfallen. Unterdurchschnittlich entwickeln sich nach dieser Vorhersage die Zahlen in Handel mit einem Plus von 1,6 und Industrie mit einem Plus von 1,4 Prozent.

Ihre sehr zuversichtliche Prognose stellen die Kammern unter zwei Vorbehalte. Zum einen müssten sich die Materialengpässe, die derzeit insbesondere weite Teile der Industrie und des Baugewerbes beeinträchtigen, im Laufe des kommenden Jahres abbauen, sagte Caspar. Genauso wichtig sei es aber, dass die Politik besonnen mit der Corona-Pandemie umgehe. Der Frankfurter IHK-Präsident warnte vor erneuten Einschränkungen für die Wirtschaft, besonders vor einem Lockdown. Davon würden gerade Branchen getroffen, die bereits stark unter der Krise gelitten haben oder leiden, wie Gastronomie, Tourismus oder Kultur-, Messe- und Veranstaltungsbranche.

Eine mögliche Wachstumsbremse sieht Caspar zudem in den steigenden Rohstoff- und Energiepreisen sowie im Fachkräftemangel. Dieser sei „mit voller Wucht zurück“. Schon jetzt nennen die befragten Unternehmen die Schwierigkeit, gut qualifizierte Beschäftigte zu finden, wieder als ihre größte Herausforderung.

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