Windradunfall geklärt

Ein Fehler in der Steuerung der Rotoren hat zu dem Unglück geführt, bei dem im Juni ein Windrad bei Kirtorf im Vogelsberg abknickte. Bei einem Teil der 22 baugleichen Anlagen haben Experten einen "höheren Verschleiß" festgestellt. Die Windräder bleiben vorerst außer Betrieb.
Das im Juni bei Kirtorf im Vogelsberg umgestürzte Windrad hatte bereits kurz nach seiner Inbetriebnahme einen bisher nicht bekannten schweren Schaden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass dieser damals vom Hersteller behobene Defekt an einer Steuerstange nun zum Versagen der Anlage und deren Einsturz geführt habe, heißt es in einer am Montag verbreiteten Mitteilung der Betreiberfirma Hessenenergie.
Das elf Jahre alte Windrad des Herstellers DeWind war am 19. Juni bei böigem Wind abgeknickt und hatte dabei eine Trafo-Station zerstört. Menschen kamen damals nicht zu Schaden.
Ein jetzt vorgelegtes Gutachten bestätigt den Verdacht, ein Fehler in der Steuerung der Rotoren könne zu dem Unglück geführt haben. Demnach hat der kräftige Wind dazu geführt, dass sich das Rad zu schnell drehte. Ein Sicherheitsprogramm sollte daraufhin die Rotorblätter so drehen, dass das Rad zum Stillstand gebracht würde. Weil aber die dafür vorgesehene Mechanik laut Gutachten blockierte, sei es zu unkontrollierten Schwingungen gekommen, die schließlich zum Abknicken des Turms geführt hätten.
Hessenenergie hatte die 22 Anlagen gleichen Typs, die das Unternehmen in Hessen betreibt, untersuchen lassen. Bei einem Teil sei, sagte Geschäftsführer Horst Meixner, ein „höherer Verschleiß“ an den Blattverstellungen festgestellt worden. Dort sollen nun ab Oktober die entsprechenden Bauteile erneuert werden. Diese Anlagen blieben bis dahin außer Betrieb. Auch sollen sämtliche Anlagen künftig häufiger überprüft werden.
Das eingestürzte Windrad soll laut Hessenenergie nicht wieder aufgebaut werden. Der Schaden liegt in Millionenhöhe.