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Zensus 2022: In Wiesbaden werden 20 000 Haushalte befragt

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Von: Madeleine Reckmann

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Wie viele Menschen wohnen in der Stadt? Hier ein Blick von der Marktkirche.
Wie viele Menschen wohnen in der Stadt? Hier ein Blick von der Marktkirche. © Michael Schick

Die Volkszählung beginnt am 16. Mai. Die befragten Personen sind zu den Angaben verpflichtet. Wer sich weigert, kassiert ein Zwangsgeld.

Vielleicht fallen einigen in diesen Tagen Personen auf, die gezielt bestimmte Häuser ansteuern, die Klingelschilder inspizieren, aber nicht klingeln. Das können sogenannte ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte sein, die im Auftrag der Landeshauptstadt Bewohner:innen für den Zensus 2022 befragen sollen. Die Klingel drücken werden die Erhebungsbeauftragten erst vom 16. Mai an, und das auch nur nach schriftlicher Anmeldung und mit speziellem Ausweis. Steht also ein Mensch vor der Tür, der behauptet vom Zensus zu kommen, es hat sich aber niemand angemeldet, könnte es sich um Betrug handeln.

Der Stichtag ist der 15. Mai. Die Statistiker möchten wissen, wie viele Menschen genau an diesem Tag in der Stadt lebten. Zurzeit aber schauen sie nach, ob die Häuser überhaupt stehen und bewohnt sind und ob sich dort die Familiennamen wiederfinden, die ihnen angegeben wurden. Welche Adressen sie zu kontrollieren haben, gibt das Statistische Bundesamt vor.

zensus

Die Wiesbadener Erhebungsstelle für den Zensus 2022 ist für Fragen unter 0611/315 434 oder unter zensus@wiesbaden.de erreichbar.

Weitere Informationen und auch die Fragebögen bieten die statistischen Ämter des Bundes und der Länder unter www.zensus2022.de an

Elf Jahre nach dem letzten Zensus möchte die Bundesrepublik ihre statistischen Daten auf den neusten Stand bringen. Mit dem Zensus 2022 sollen die genaue Bevölkerungszahl ermittelt und Fragen zum Bildungsstand und zur Berufstätigkeit der Bewohner:innen beantwortet werden. 150 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte hat die Landeshauptstadt für diese Aufgabe geschult. Das Statistische Landesamt schreibt gesondert die Hausbesitzer:innen an, die in diesem Jahr erstmals neben der Zahl der Wohnungen auch Fragen zur Miethöhe und Gründen für Leerstand zu beantworten haben.

„Deutschland macht Inventur, um verlässliche Planungsgrundlagen zu erhalten“, sagt Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD). Die Infrastruktur ist dann besser zu planen. Die Zahl der Einwohner:innen wirkt sich auch auf die Höhe von Fördermitteln und die Einteilung der Wahlkreise aus. Wie beim vorigen Zensus werden die Daten in erster Linie durch die Auswertung von Verwaltungsregistern gewonnen und mit den Interviewdaten ergänzt; daher muss nur ein Teil der Bevölkerung direkt befragt werden. In Wiesbaden sind das 20 000 Haushalte, sieben Prozent der Einwohner:innen. Wer für die Interviews ausgewählt wurde, ist zu den Angaben verpflichtet. Verweigert jemand die Auskunft oder verschwitzt den ausgemachten Termin wiederholt, dem droht ein Zwangsgeld.

Erhebungsstellenleiter Gerhard Sisterhenn versichert, die Daten seien geschützt und unterlägen der statistischen Geheimhaltung. Niemand müsse befürchten, dass Anschrift und Informationen an andere Behörden weitergegeben werden, auch illegal in Deutschland lebende Menschen nicht. „Es sei denn, sie verweigern die Auskunft“, sagt Sisterhenn. Die Befragten müssen sich nicht einmal mit einen Personalausweis ausweisen. Ihre Angaben werden lediglich auf Plausibilität geprüft. Um die 40 Fragen zu beantworten, ist eine Viertelstunde einzuplanen.

Die Befragung kann auch online vorgenommen werden, sie liegt in mehreren Sprachen vor. Lediglich die Kerndaten – Namen, Geburtsdatum, Geschlecht – sind von Angesicht zu Angesicht anzugeben. Die Interviewer:innen haben Übersetzungshilfen dabei. Bis Ende Juli sollen die Befragungen beendet sein, mit Ergebnissen ist im November 2023 zu rechnen. Nach dem Zensus 2011 musste in Wiesbaden die Bevölkerungszahl um 2,9 Prozent nach unten korrigiert werden.

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