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Wiesbadener Polizeichef hält an Waffenverbotszone fest

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Von: Madeleine Reckmann

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2022 konfiszieren die Beamten 45 gefährliche Gegenstände.
2022 konfiszieren die Beamten 45 gefährliche Gegenstände. © Michael Schick

Straftaten in der City werden so verhindert. In der restlichen Innenstadt sind mehr Delikte zu verzeichnen. Auch die Zahl der Sexualstraftaten wächst.

In der Landeshauptstadt lebt es sich zwar nicht ganz so sicher wie im Rheingau-Taunus-Kreis. Der benachbarte Landkreis ist 2022 laut Polizeistatistik der mit den wenigsten Straftaten. Er löst somit den Odenwaldkreis als sichersten Landkreis in Hessen ab. In Regionen mit geringerer Bevölkerungsdichte gibt es stets weniger Raub, Diebstahl oder andere Kriminalitätsfälle als in Städten. Dennoch gehen auch in Wiesbaden im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 die Delikte leicht zurück. 2020 und 2021 gelten aufgrund des veränderten pandemiebedingten Verhaltens als nicht ganz aussagekräftig.

11000 Einsatzstunden zusätzlich

Der neue Polizeipräsident für Westhessen, Felix Paschek, hält die seit 2019 geltende Waffenverbotszone in der Wiesbadener Innenstadt für eines von mehreren Werkzeugen, die Sicherheit in den Städten zu erhöhen. Dies erklärte er anlässlich der Präsentation der Polizeistatistik für Westhessen 2022 am Freitag. Stadtpolizei und Kräfte des Polizeipräsidiums haben ihm zufolge in ausgewählten Straßenzügen wie der Fußgängerzone und in Teilen des Westends bis zur Hellmundstraße 45 gefährliche Gegenstände konfisziert, davon 35 Messer. (2019 waren es 132 Gegenstände, davon 110 Messer).

Statistik

Die Polizeidirektion Wiesbaden hat 2022 19 750 Straftaten erfasst. Das sind 4,6 Prozent mehr als 2021. Die Aufklärungsquote beträgt 63,4 Prozent, das ist fast so hoch wie 2021 mit 63,8 Prozent.

Diebstahlsdelikte machen etwa 30 Prozent der Fälle aus, gefolgt von Vermögens- und Fälschungsdelikten wie Betrug, Computerbetrug und Unterschlagung. Die Polizei stellte zudem 2564 Körperverletzungen und 2143 Sachbeschädigungen fest.

Es gab zwei Mordversuche , acht versuchte Tötungen und zwei vollendete Tötungen. mre

Durch das darüber hinausgehende Programm „Sicheres Wiesbaden“ wurden 11 000 Einsatzstunden zusätzlich zum normalen Polizeidienst im Stadtgebiet geleistet. Dies habe den Einzug weiterer Waffen und Betäubungsmittel und die Feststellung von 260 Straftaten ermöglicht. 2022 blieben die Straftaten mit Waffen in der eng gefassten Waffenverbotszone mit 36 Fällen zwar konstant. Jedoch konnte laut Polizeistatistik außerhalb dieser Zone in der restlichen Innenstadt eine Zunahme der Waffendelikte um 27 Prozent registriert werden. Ihre Zahl stieg um 55 auf 256. Ob die Wiesbadener Waffenverbotszone sinnvoll ist und im Verhältnis zum Aufwand steht, wird gerade wissenschaftlich untersucht. In Frankfurt diskutiert die Politik, ob eine Waffenverbotszone eingeführt werden soll.

Hohe Aufklärungsquote bei Sexualstraftaten

Aufgrund veränderter Gesetze werden mehr Sexualstraftaten festgestellt. Die Polizei erfasste für Wiesbaden 485 Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung, darunter das Herstellen, der Besitz und das Verbreiten von Jugendpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern. Das bedeutet eine Zunahme von 125 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Die gute Nachricht: Die Aufklärungsrate liegt bei 93,4 Prozent.

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