Wiesbadener Handwerk atmet auf

Die Energieknappheit ist ausgeblieben und es gibt mehr Auszubildende für Sanitär- und Heizungstechnik. Aber die Baugewerke sind verunsichert.
Die Handwerkskammer Wiesbaden meldet, dass sich die Befürchtungen der 27 000 Betriebe in ihrem Bezirk für das erste Quartal 2023 nicht bewahrheitet haben. Weder sei es zur Energieknappheit gekommen, noch seien Probleme wegen gestörter Lieferketten aufgetreten. Die Lieferketten hätten sich zum Teil neu ausgerichtet. Allerdings gebe es in den Baugewerken Verunsicherung wegen der sich abkühlenden Konjunktur. Materialengpässe seien jedoch nicht zu verzeichnen.
Der Preisdruck hat nachgelassen
Kammerpräsident Stefan Füll zufolge haben 39 Prozent der Betriebe im ersten Quartal ihre Geschäftslage als „gut“ (Vorquartal 23 Prozent) und weitere 44 Prozent als „befriedigend“ beurteilt. Nur 17 Prozent wählten die Option „schlecht“. Der Preisdruck habe nachgelassen. Allerdings berichteten mehr als 70 Prozent der Betriebe von steigenden Einkaufspreisen, wobei nur knapp die Hälfte diese über höhere Verkaufspreise weitergeben konnte.
Zahl der Lehrverträge bei Bäckern halbiert
2022 wurden 3200 neue Ausbildungsverträge im Bezirk abgeschlossen, sechs mehr als 2021, so die Mitteilung. Während sich in den letzten zehn Jahren die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge bei den Bäckern und Fleischern nahezu halbiert habe, sei die Zahl der für die Energiewende wichtigen Ausbildungsberufe des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie des Elektronikers um jeweils gut neun Prozent gestiegen. mre