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Wiesbaden: Wohnheim für Klinikpersonal eröffnet

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Von: Andrea Rost

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17 Quadratmeter groß sind die Mini-Appartements für die Beschäftigten des Joho.
17 Quadratmeter groß sind die Mini-Appartements für die Beschäftigten des Joho. © Michael Schick

Das Sankt-Josefs-Hospital hat ein neues Wohnheim für seine Beschäftigten mit 82 Appartements eröffnet. Auch die Klausur für die Herz-Jesu-Ordensschwestern ist darin untergebracht.

Das Gelände an der Viktoriastraße, auf dem die drei Gebäude des neuen Wohnheims für die Beschäftigten des Sankt-Josefs-Hospitals (Joho) errichtet wurden, hat in Wiesbaden Stadtgeschichte geschrieben. Vor dem Krieg standen dort das Luxushotel Kaiserhof mit 160 Betten und das Auguste-Viktoria-Bad, später befand sich darauf der sternförmige Komplex des American Arms Hotel für Angehörige der US-Armee.

2018 kaufte die Stadtentwicklungsgesellschaft SEG das zwei Hektar große Areal zwischen Viktoria- und Frankfurter Straße von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Exakt 2262 Quadratmeter wurden danach an die Joho-Stiftung weiterveräußert, mitsamt dem Plan, darauf Wohnungen für Klinikpersonal zu errichten.

Nach eineinhalbjähriger Bauzeit war es gestern so weit: Das Projekt „Joho Wohnen“ ist fertiggestellt. 82 moderne Appartements können von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Auszubildenden bezogen werden. Die Preise für die mit Pantryküche, Bett, Schrank, Schreibtisch und Stühlen komplett eingerichteten 17 Quadratmeter großen Wohnungen, die teilweise über Terrassen verfügen, sind für Wiesbadener Verhältnisse moderat: Zwischen 350 und 500 Euro sind im Monat zu bezahlen. Dabei handele es sich um Bruttomieten, alle Nebenkosten seien inklusive, sagte Pressesprecherin Janine Jansen der FR. Die Mietpreise richteten sich nach den Einkommen der Bewohnerinnen und Bewohner.

In einem Staffelgeschoss des dreistöckigen Gebäudekomplexes ist außerdem die Klausur des Konvents der Herz-Jesu-Ordensschwestern aus Indien untergebracht – mit sieben Einzelappartements sowie einem Gebets- und Andachtsraum. Die Nonnen unterstützen das Joho seit Jahrzehnten bei der Pflege der Patientinnen und Patienten.

Der Bau des neuen Personalwohnheims mit einem Kostenvolumen von acht Millionen Euro sei ein zentrales Anliegen gewesen, sagte Joho-Geschäftsführer Thomas Reckmeyer gestern bei der Einweihung des Neubaus. „Wir sind ein christliches Krankenhaus mit katholischen Wurzeln und stellen uns damit unserer sozialen Verantwortung als Arbeitgeber.“

Deutschlandweit seien medizinische Fachkräfte Mangelware, sie müssten teilweise aus dem Ausland rekrutiert werden. „Da ist es wichtig, dass wir den Leuten auch bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stellen.“

Von einem wichtigen Schritt für die städtebauliche Entwicklung des Quartiers Kaiserhof mit Stadtvillen, geförderten Wohnungen und einem Nahversorger sprach Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD). Das neue Joho-Wohnheim stärke zudem den Gesundheitsstandort Wiesbaden.

Bereits in den 1970er Jahren hatte das Josefs-Hospital Wohnungen für Klinikpersonal in der Nähe des Krankenhauses zur Verfügung gestellt und war damit einer der Pioniere in Deutschland. Mittlerweile sei das Heim aber sanierungsbedürftig, berichtete Reckmeyer. Einige Wohnungen könnten nicht mehr genutzt werden.

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