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Wiesbaden: Sprengung der Salzbachtalbrücke wird live übertragen

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Von: Diana Unkart

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220 Kilogramm Sprengstoff sollen am Samstag die marode Salzbachtalbrücke zum Einsturz bringen.
220 Kilogramm Sprengstoff sollen am Samstag die marode Salzbachtalbrücke zum Einsturz bringen. © Renate Hoyer

Polizei, Stadt und Autobahn GmbH appellieren an Schaulustige, nicht zur Brücke zu kommen. Viele Straßen und Zufahrten sind am kommenden Wochenende gesperrt.

Wenn am kommenden Samstag die Pfeiler der Salzbachtalbrücke in Wiesbaden mit mehr als 220 Kilogramm Sprengstoff zum Einsturz gebracht werden, können Interessierte das Spektakel live zu Hause verfolgen. Die Sprengung wird ab 11 Uhr auf verschiedenen Internetseiten und Social-Media-Plattformen gestreamt. Die Autobahn GmbH wird mehrere Kameras und Kameradrohnen einsetzen, die den Kollaps des Bauwerks dokumentieren werden.

Autobahn GmbH, Polizei und Stadt appellieren an die Bevölkerung, nicht zur Brücke zu kommen. Vor Ort gebe es aus Sicherheitsgründen keine Möglichkeit, sich die Sprengung anzuschauen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die Autobahnbrücke, Teil der A66, war am 18. Juni gesperrt worden, nachdem sich der Überbau des südlichen Brückenteils abgesenkt hatte und Betonbrocken herabgefallen waren. Auch die Straßen und Bahngleise unter der Brücke dürfen seitdem nicht mehr befahren werden. Wiesbaden ist vom Zugverkehr nahezu abgeschnitten. Einige Wochen nach der Sprengung sollen zumindest wieder Züge die hessische Landeshauptstadt anfahren. Der Brückenneubau soll 2023 fertig sein.

Straßen und Wohngebiete werden von Freitag, 5. November, bis Sonntag, 7. November, abgesperrt. Am Tag der Sprengung wird ein Sicherheitsbereich von etwa 250 Metern rund um die Brücke eingerichtet, in dem sich niemand aufhalten darf. Die Polizei kündigt Kontrollen unter anderem mit Wärmebildkameras an. Dass das Interesse an dem Ereignis groß ist, kann Ulrich Neuroth, Direktor der Niederlassung West der Autobahn GmbH, nachvollziehen. „Oberste Priorität genießt aber die Sicherheit der Bevölkerung und der an der Sprengung Beteiligten“, sagt er.

Die Vorbereitungen sind aufwendig und laufen seit Wochen. Rund 50 000 Kubikmeter Sand sind unter der Brücke aufgeschüttet worden. So sollen Gleise und Straßen vor dem Aufprall der Brückentrümmer geschützt werden. Derzeit befüllen Spezialisten die 1124 Bohrlöcher in den Pfeilern mit Sprengstoff. Binnen drei Sekunden soll am Samstag zuerst der Südteil der Brücke vertikal zusammensacken. Der Nordteil soll dann Richtung Süden auf die Trümmer kippen.

Wegen der Brückensprengung müssen Straßen gesperrt und Umleitungen eingerichtet werden. Betroffen ist unter anderem die Bundesstraße 263 – inklusive des sogenannten Bypasses, der nach der Sperrung eingerichtet worden war, zwischen Mainzer Straße und Amöneburger Kreisel. Der Verkehr von der A66 in Fahrtrichtung Rheingau wird deshalb bereits an der Anschlussstelle Erbenheim über die Bundesstraße 455 umgeleitet. Überörtliche Umleitungen werden ausgeschildert. Gesperrt werden auch örtliche Straßen nördlich und südlich der Brücke. Die Bereiche Mainzer Straße stadtauswärts, B263 und Amöneburger Kreisel sollten möglichst weiträumig umfahren werden, rät das Straßenverkehrsamt.

Am 6. und 7. November, jeweils von 7 bis 18 Uhr, gilt zudem ein Flugverbot für Drohnen. Das Starten und Landen sowie das Fliegen in den Sicherheitsbereich sind untersagt.

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