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Wiesbaden: Neuer Anlauf für eineStraßenbahn

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Von: Madeleine Reckmann

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Die Mehrheit der Wiesbadener Einwohnerschaft erteilte dem Citybahn-Projekt eine Absage. M. Schick
Die Mehrheit der Wiesbadener Einwohnerschaft erteilte dem Citybahn-Projekt eine Absage. M. Schick © Michael Schick

Ein Jahr nach dem Bürgerentscheid gegen Citybahn flammt Diskussion wieder auf

Der Verein „Wiesbaden neu bewegen“ (WNB) ist ein Jahr nach dem Bürgerentscheid gegen die Citybahn überzeugt, dass so schnell wie möglich erneut über eine Straßenbahn in der Landeshauptstadt diskutiert werden müsse. „Angesichts der Blechflut wirkt die Landeshauptstadt nach dem ideenlosen Nein zur Citybahn wie abgekoppelt vom Zug der Zukunft“, sagt Vorsitzender Wito Harmuth.

An den Argumenten für die Schienenbahn habe sich nichts geändert. Das Verkehrsproblem sei trotz einiger Änderungen für den öffentlichen Nahverkehr wie zusätzliche Umweltspuren für Busse und weitere Buslinien nicht gelöst, die Busse seien noch immer rappelvoll und zum Teil verspätet und die Autos im Stau. Der Kollaps der Salzbachtalbrücke habe die Krise noch verschärft.

Die Bürgerinitiativen und die FDP, die damals gegen den Bau der Citybahn kämpften, hätten kein Alternativkonzept vorzuweisen. „Ihre reine Anti-Kampagne hat in die Sackgasse geführt“, sagt Harmuth. Am ersten November 2020 hatten sich die Bürgerinnen und Bürger aus Wiesbaden in einem Entscheid mit großer Mehrheit gegen die Bahn ausgesprochen, die von Mainz über die Wiesbadener Innenstadt auf der Aartalbahnstrecke nach Bad Schwalbach führen sollte. Damit war das Projekt im dritten Anlauf beendet. Nun darf das Thema wieder behandelt werden. WNB hat sich im Februar umbenannt und hieß vorher Pro Citybahn.

Harmuth und die Vorstandsmitglieder Jürgen Gebhardt und Elisabeth Neuhaus begrüßen, dass die Stadt sich um andere Schienenbahnkonzepte bemüht. So soll die Aartalbahn von Wiesbaden nach Bad Schwalbach reaktiviert und die Ländchesbahn nach Niedernhausen ausgebaut werden. In der Mainzer Straße ist ein Gleisdreieck als Umsteigebahnhof in drei Richtungen geplant. Um den Menschen die Vorteile einer Straßenbahn zu erklären, müssten die Verantwortlichen sich Gedanken über die Kommunikation mit der Bürgerschaft machen. Der Verein hat aber auch Verbesserungsvorschläge. Er fordert für die eingleisige Ländchesbahn zweigleisige Ausweichstellen, damit der 15-Minuten-Takt eingehalten werden könne. Der Haltepunkt in Erbenheim müsse dafür umgeplant werden. Der Verein hat für das Planfeststellungsverfahren eine entsprechende Einwendung eingereicht.

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