Wiesbaden: Kommission entscheidet über Thermenöffnung

Die Kaiser-Friedrich-Therme und mehrere Saunen sind seit Herbst geschlossen. Die Betriebskommission berät, wie lange noch. Aber für die Badegäste gibt es auch gute Nachrichten.
Zuletzt war ziemlich viel los in der altehrwürdigen Kaiser-Friedrich-Therme in Wiesbaden. Aber niemand badete, niemand saunierte. Stattdessen konnten die Gäste in den leeren Becken und Räumen Texten der Weltliteratur lauschen. Das Publikum war begeistert, doch eine Frage blieb: Wann öffnet die Therme wieder für den regulären Betrieb?
Bis in den September hinein dauerte die Revision der mit Gas beheizten Kaiser-Friedrich-Therme, danach blieb sie wegen der Energiekrise geschlossen. Schließen mussten auch die energieintensiven Saunabereiche im Freizeitbad Mainzer Straße und im Hallenbad Kostheim. Einzig der Saunabereich des Thermalbades Aukammtal blieb in Betrieb.
Am 21. März kommt die Betriebskommission des städtischen Unternehmens Mattiaqua, das Bäder und Therme betreibt, zusammen. Dann wird die Wiedereröffnung der seit Herbst geschlossenen Einrichtungen Thema sein, kündigt Mattiaqua an.
Aber nicht nur darüber wird gesprochen werden. Es müssen weitere Fragen geklärt werden, zum Beispiel die nach der Erhöhung der Wassertemperatur. Im April war sie in den Hallenbädern Kleinfeldchen, Mainzer Straße und Kostheim auf 26 Grad gesenkt worden.
Der Energieverbrauch von Schwimmbädern ist hoch. Die Wasseraufbereitung benötigt viel Strom und Wärme, zudem muss die Luft in den großen Hallen wohltemperiert sein.
Auf circa 15 Prozent beläuft sich in Wiesbaden der Anteil der Energiekosten an den Betriebskosten – nach Angaben von Mattiaqua ein guter Wert. Er sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Bäder und Thermen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten energetisch modernisiert worden seien. In allen Freibädern seien zum Beispiel sogenannte Solarabsorberanlagen eingesetzt, die es ermöglichten, Wasser mit Sonnenenergie zu erwärmen. Im Hallenbad Kleinfeldchen und in der Aukammtal-Therme wurden im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen installiert, die einen Teil des Stroms erzeugen. Statt Fliesen sind in den Freibädern Edelstahlbecken verbaut worden, die die Wärme besser speichern und deshalb weniger beheizt werden müssen.
Derzeit läuft ein Ausschreibungsverfahren für die Installation einer Solarabsorber-Anlage für das Kallebad. Aber nicht nur energetisch wird saniert: Im Herbst 2022 haben die Arbeiten an einer neuen Spiel- und Planschlandschaft für Kinder im Freibadbereich des Kleinfeldchens begonnen.
Die Freibadsaison in diesem Jahr soll wie gewohnt und nach derzeitigem Stand ohne Änderungen starten.
Preiserhöhungen für Frei- und Hallenbäder sowie Saunen sind nicht vorgesehen.