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Wiesbaden hat Grundstücke im Galeria-Umfeld gekauft

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Von: Diana Unkart

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Für das Kaufhof-Gebäude gibt es noch keine Nachnutzungspläne. Die Stadt hat aber bereits Grundstücke in der Umgebung gekauft.
Für das Kaufhof-Gebäude gibt es noch keine Nachnutzungspläne. Die Stadt hat aber bereits Grundstücke in der Umgebung gekauft. m. Schick © Michael Schick

Mit dem Kauf will die Stadt Einfluss auf die Quartiersentwicklung nehmen. Welche Pläne der private Eigentümer mit der Immobilie in der Kirchgasse hat, weiß die Stadt noch nicht.

Wenn ein so großes Gebäude in der Innenstadt leer steht, ist das ein gravierender Einschnitt für das direkte Umfeld und die Attraktivität unserer Innenstadt“, sagt Wiesbadens Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger (Grüne). Galeria-Karstadt-Kaufhof wird die Filiale in der Kirchgasse schließen, wie das Unternehmen bekanntgegeben hat. Für die Kundschaft möglicherweise kein allzu großes Problem, denn die Filiale am Mauritiusplatz bleibt mit einem ähnlichen Sortiment erhalten. Die Stadt jedoch stellt die Ankündigung vor Herausforderungen. Aber sie hat Vorsorge getroffen und eine Reihe von Ideen entwickelt, wie leerstehende Gebäude in der Fußgängerzone kreativ genutzt werden können.

Das Filialgebäude in der Kirchgasse gehört einem privaten Eigentümer. Aktuell, so teilt das Wirtschaftsdezernat mit, sei weder bekannt, ob der Eigentümer gesprächsbereit sei, noch welche Pläne er selbst mit der Immobilie habe. „Im Worst Case wird das Gebäude zum Spekulationsobjekt und steht über Jahre leer.“ Im Vorgriff auf ein solches Szenario hat die Stadt bereits mehrere Grundstücke im Umfeld gekauft, um Einfluss auf die Quartiersentwicklung nehmen zu können.

Welche Möglichkeiten denkbar sind, müsse mit dem Eigentümer ausgelotet werden. Klar sei nur: „Es sollten Nutzungen sein, die Passantenfrequenzen erzeugen und zur Belebung der Fußgängerzone beitragen“. Denn die Belebung der Innenstadt ist eines der zentralen Themen von Politik und Verwaltung. Ein „Masterplan Innenstadt“ dient dabei als Arbeitsgrundlage. Unterteilt in die Themenfelder Marketing, Events, Mobilität und Attraktivität werden verschiedene Vorhaben umgesetzt. Zum Beispiel wurden neue Veranstaltungen wie die Bike Experience Days und das Coffee-Taste-Festival konzipiert. Zurzeit wird geprüft, ob es möglich ist, samstags eine bewachte Fahrradabstellanlage anzubieten.

Für den Masterplanprozess stellt die Stadt pro Jahr 1,2 Millionen Euro bereit. Zusätzlich profitiert sie von zwei Förderprogrammen. Mit Geld aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ soll auch die Zwischennutzung von Läden finanziert werden. Aktuell stehen im historischen Fünfeck etwa 90 Geschäfte leer. Das Projekt WiCoPop kann dabei als Blaupause dienen. Ein lange Zeit leerstehendes Haus in der Kleinen Schwalbacher Straße ist etwa zu einem Begegnungs- und Innovationsort geworden.

Die Innenstadt mit ihren Angeboten aus Gastronomie, Kultur und Veranstaltungen – nicht mehr allein der Einkaufsgedanke – soll Lust auf einen Besuch machen. Das ist die Vision. Große Hoffnungen ruhen deshalb auf der Sanierung des Walhalla-Theaters zu einem außergewöhnlichen Kulturort mitten in der Stadt.

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