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Wiesbaden: Entwickler will ein Hotel im Freizeitgelände bauen

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Von: Madeleine Reckmann

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Kunstwerk an der Rheinuferpromenade in Kastel.
Kunstwerk an der Rheinuferpromenade in Kastel. © Michael Schick

Stadt scheitert vor Gericht und kann das Gelände östlich der Reduit nicht kaufen.

Das Gelände östlich der Reduit im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel soll eigentlich eine moderne Freizeit- und Parkanlage werden. Nun müssen die städtischen Planer umdisponieren. Denn das dafür vorgesehene Areal, auf dem auch die alte Güterhalle hinter dem Bahnhof steht, kann die Stadt nicht kaufen.

Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat entschieden, dass die Entwicklung des 17 000 Quadratmeter großen Grundstücks die in Bad Soden ansässige Wohnen & Leben AG (W&L AG) übernehmen kann. Die Projektentwickler hatten es 2016 mit dem Ziel erworben, die Güterhalle in eine Eventlocation umzubauen. Daraufhin versuchte die Stadt für die Flächen das Vorkaufsrecht auszuüben. Das ist jetzt gescheitert. Es geht um einen schmalen, aber langgestreckten Streifen, der im Norden an die Theodor-Heuss-Brücke grenzt, östlich an der Reduit und westlich der Bahngleise entlangführt und im Süden bis zur Fahrradbrücke reicht.

Pläne lagen auf Eis

Nach der ersten Machbarkeitsstudie des Entwicklers könnten auf dem Areal ein Hotel sowie ein Parkhaus entstehen. Die Pläne waren aufgrund des Rechtsstreits auf Eis gelegt worden. „Wir werden nun an unseren Ideen aus dem Jahr 2019 anknüpfen“, sagt Christoph Straube, Vorstand der W&L AG, „das Potenzial des Areals ist groß und die Bedingungen für eine Veranstaltungsfläche und ein Hotel sind optimal.“

Die Stadt hat das Gelände als Teil des Rheinuferkonzepts indes als Naherholungsgebiet mit unterschiedlichen Nutzungsangeboten vorgesehen. Bürger und Bürgerinnen unterbreiteten 2021 Vorschläge dafür, die teilweise ins Konzept aufgenommen wurden. Ziel sei, „die Reduit als Denkmal nationaler Bedeutung in ein angemessenes Umfeld zu setzen und für die wachsenden Stadtteile Kastel und Kostheim Freiräume bereitzustellen“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Die dortigen Fachleute sind ohnehin der Ansicht, dass die südlich der Bahngleise und des Bahnübergangs liegenden Flächen planungsrechtlich nicht mit einem Hotel und Parkhaus bebaut werden dürfen.

Die Pläne der Stadt seien daher nicht hinfällig geworden, ließen sich allerdings nur im Dialog mit dem Eigentümer umsetzen. Dieser möchte sich wiederum mit dem Stadtplanungsamt über das Vorhaben abstimmen. „Wir sind uns bewusst, dass jegliche Planungen nur funktionieren, wenn auch die Themen Verkehrsfluss und Parken gelöst sind und mit den Rahmenbedingungen des Rheinuferentwicklungskonzepts im Einklang stehen“, sagt Straube. mit dpa

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