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Wiesbaden: Busse sollen ab September öfter fahren

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Von: Madeleine Reckmann

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Auch Busfahrer müssen mal: Jetzt entstehen für sie Toiletten.
Auch Busfahrer müssen mal: Jetzt entstehen für sie Toiletten. © Renate Hoyer

Verkehrsunternehmen Eswe will nach den Sommerferien zum normalem Fahrplan zurückkehren. Zudem wird das Personal glücklich gemacht: Mit Klos an den Strecken.

Seit September vorigen Jahres hat das Wiesbadener städtische Unternehmen Eswe-Verkehr den Fahrplan eingedampft. Die Busse fahren an Werktagen anstatt nach dem regulären nach dem Samstagsfahrplan. Jetzt kündigt Geschäftsführer Jan Görnemann an, zum Schuljahresbeginn im kommenden September wieder möglichst alle Fahrten anzubieten. Der Fahrplan war damals ausgedünnt worden, weil Eswe nicht über genug Busfahrer:innen verfügte. Görnemanns Ansatz war, das Personal nach dem anstrengenden Neun-Euro-Ticket-Sommer nicht zu verschleißen, sondern ihm Gelegenheit zum Überstundenabbau zu geben.

Die wichtigsten Linien im Zehn-Minuten-Takt

Die Busse auf den wichtigsten Strecken sollen vom 4. September an tagsüber wieder im Zehn-Minuten-Takt verkehren. Die europaweite Ausschreibung, mit der private Busunternehmen für einzelne Linien gewonnen werden sollen, steht kurz vor dem Abschluss. Görnemann ist zuversichtlich, so genug Unterstützung zu finden. Geplant ist, 15 Prozent der Fahrten bis 2027 zu vergeben.

Kein Verleihsystem für Fahrräder

Die Stadtverordnetenversammlung soll daher heute den städtischen Zuschuss um zusätzlich 3,8 Millionen Euro für das laufende Jahr auf 57 ,6 Millionen genehmigen. In den Folgejahren wird sich der Zuschuss um zusammengerechnet 8,5 Millionen Euro erhöhen. Um an anderer Stelle zu sparen, verzichtet Eswe darauf, wieder ein Fahrradverleihsystem aufzubauen. „Ich habe die Empfehlung gegeben, den Auftrag nicht zu erteilen“, sagt Görnemann. Ein Verleihsystem hätte etwa eine Million Euro gekostet. Wiesbaden hatte mit Mainz bis Mai 2022 ein gemeinsames Ausleihsystem, das von Eswe aufgrund der niedrigen Ausleihzahlen aufgegeben wurde.

Mitarbeiterzufriedenheit im Keller

Das kommunale Verkehrsunternehmen steht nicht nur wegen des geringeren Busangebots in der Kritik. Görnemann hat bei seinem Amtsantritt Ende 2021 ein Unternehmen mit Schwierigkeiten übernommen. Gegen die früheren Geschäftsführer ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Untreue. Der Krankenstand war phasenweise sehr hoch, die Mitarbeiterzufriedenheit im Keller.

Toiletten für das Personal

Das liegt Görnemann zufolge auch an der schlechten Ausstattung. Am Hauptbahnhof wird daher gerade ein Pausenraum mit Toiletten eingerichtet, an anderen Orten an den Busstrecken entstehen ebenfalls Toiletten. Damit die Fahrer:innen besser austreten können, fährt der Nachtbus demnächst im Uhrzeigersinn um das historische Fünfeck und nicht anders herum. „Damit machen wir Mitarbeiter glücklich“, sagt der Geschäftsführer.

Mobile Enderäte

Zudem sollen die Fahrer:innen am Hauptbahnhof für arbeitsorganisatorische Fragen Ansprechpartner vorfinden. Auch auf dem Betriebshof gibt es jetzt einen Pausenraum in einem Container. Das Kollegium erhält zudem mobile Endgeräte für die Kommunikation im Unternehmen, mit denen es unter anderem Schichten einfacher tauschen kann. „Die Kernbotschaft lautet: Wir tun was für unsere Mitarbeiter“, sagte Görnemann.

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