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Wiesbaden: Auch Junge wollen im Ehrenamt mit anpacken

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Von: Andrea Rost

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Constanze Bartiromo (Mitte) leitet das Wiesbadener Freiwilligen-Zentrum. Zusammen mit Nikola Knorr (links) berät sie eine Ehrenamtliche.
Constanze Bartiromo (Mitte) leitet das Wiesbadener Freiwilligen-Zentrum. Zusammen mit Nikola Knorr (links) berät sie eine Ehrenamtliche. © Monika Müller

250 ehrenamtliche Jobs sind aktuell in der Börse des Wiesbadener Freiwilligen-Zentrums gelistet. Auch für junge Menschen ist einiges dabei.

In Deutschland gibt es 400 Ehrenamtsagenturen. „Wir sind eine von den großen“, sagt Constanze Bartiromo. Die 41-jährige Politikwissenschaftlerin leitet das Wiesbadener Freiwilligen-Zentrum und hat der Vermittlungsbörse für Ehrenamtliche ein zeitgemäßes Profil gegeben.

Wer sich einen Überblick verschaffen will über Stellen und Projekte, für die in der Landeshauptstadt ehrenamtliche Helfer:innen gesucht werden, kann auf der Homepage des Freiwilligen-Zentrums stöbern. Die Suche im Internet lässt sich dabei den persönlichen Interessen entsprechend eingrenzen: Möchte man ältere Menschen unterstützen oder lieber mit Kindern und Jugendlichen arbeiten? Soll es um soziales Engagement gehen, um Naturschutz, Flüchtlingshilfe oder Sport? Auch in der Wiesbadener Kulturszene, in Theatern oder Museen, können Freiwillige mit anpacken.

Für mehr als 300 Partner sucht das Freiwilligen-Zentrum ehrenamtliche Unterstützung. Dutzende Seminare werden für Interessierte angeboten, 1500 Beratungen wurden 2022 durchgeführt. 5000 Freiwillige sind in der Datenbank gelistet. Die Homepage des Freiwilligen-Zentrums dient dabei als niedrigschwelliger Einstieg ins Ehrenamt. 20 000 Mal wurde sie im vergangenen Jahr angeklickt. Auch junge Menschen suchten immer öfter nach Möglichkeiten, sich zu engagieren, weiß Constanze Bartiromo. Sei es, dass sie erst vor kurzem nach Wiesbaden gezogen sind und auf diese Weise neue Kontakte knüpfen wollen. Sei es, dass sie während ihrer Schul- oder Studienzeit bei Projekten mithelfen wollen, für die Unterstützung gesucht wird.

Auf lange Sicht können sich junge Menschen oft nicht verpflichten. Deshalb gibt es im Freiwilligen-Zentrum auch Angebote für Kurzeit-Engagements. Helferinnen und Helfer werden unter dem Titel „EintagsWerk“ projektbezogen vermittelt.

Engagement-Messe im Juli

Als Verein gegründet wurde das Wiesbadener Freiwilligen-Zentrum im Jahr 1999 von städtischen Akteuren, Institutionen und engagierten Privatleuten. Volkshochschule, Caritas oder das Nachbarschaftshaus Biebrich waren von Anfang mit dabei.

Kernaufgabe sind Beratung und Vermittlung Ehrenamtlicher. Aktuell seien in der Börse mehr als 250 Engagementangebote verfügbar, berichtete Constanze Bartiromo im Gespräch mit der FR. Regelmäßig werde das Angebot auf der Homepage aktualisiert.

Das Team des Freiwillligenzentrums umfasst zurzeit 30 Personen, elf davon sind hauptamtlich beschäftigt, die anderen helfen ehrenamtlich mit. Das Jahresbudget des Zentrums liegt bei 400 000 Euro, die Stadt finanziert 80 Prozent. Der Rest kommt über Spenden und Mitgliedsbeiträge zusammen. Das Beratungsangebot ist kostenlos.

Am 15. Juli wird das Freiwilligen-Zentrum die erste Wiesbadener Engagement-Messe im Rhein-Main-Congress-Center veranstalten. Organisationen, die Unterstützung suchen, werden sich vorstellen, Ehrenamtliche über ihr Engagement berichten.

Am kommenden Samstag, 11. Februar, ist Constanze Bartiromo im Erzählcafé der Volkshochschule zu Gast und berichtet über die Freiwilligenarbeit in Wiesbaden. Beginn ist um 15 Uhr im Restaurant Johna Gold, Alcide-de-Gasperi-Straße 5. Der Eintritt ist frei.

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