Wieder Pfingstturnier in Wiesbaden

Nach zwei Jahren Pause ist der Reitsport zurück in der Landeshauptstadt. Traditionell eröffnet wird das Pfingstturnier mit der Pferdenacht. Der Kartenvorverkauf ist gestartet
Es ist eine logistische Leistung: Binnen wenigen Wochen wird aus dem beschaulichen Schlosspark Biebrich am Wiesbadener Rheinufer ein Gelände, auf dem sich die internationale Reitsportelite in verschiedenen Disziplinen messen wird. Tonnen von Sand werden angeliefert und verteilt, viele Kilometer Leitungen und Kabel verlegt. Das Pfingstturnier ist eine der großen Veranstaltungen im Kalender der Stadt und im Reitsport. In diesem Jahr wird es nach zwei Jahren coronabedingter Pause wieder veranstaltet – vom 3. bis zum 6. Juni.
„Der gesamte Vorstand und die vielen Helfer:innen freuen sich mehr denn je auf das Turnier“, sagt Hanns-Dietrich Rahn, Vizepräsident des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs (WRFC), der das Turnier veranstaltet. Der Kartenvorverkauf hat begonnen.
Für die Antwort auf die Frage, was den Charme des Turniers ausmache, muss Sprecherin Kim Kreling nicht lange nachdenken. Die Kulisse und Wettbewerbe in gleich drei olympischen Disziplinen zählt sie auf. Das Turnier sei ein gesellschaftliches Ereignis, das Pferdesportfans und Pferdeliebhaber:innen gleichermaßen anziehe. Es sei ein Turnier, das Tradition und Moderne verbinde wie kaum ein anderes in Deutschland.
Die Planungen haben begonnen. Sämtliche Tribünen, Stallungen und Turnierplätze werden demnächst im Schlosspark errichtet und nach dem Turnier wieder abgebaut. Momentan sei vorgesehen, in etwa so viele Zuschauer:innen wie in den Jahren zuvor auf das Gelände zu lassen. Das Areal bietet 5000 Sitzplätze und circa 17 000 Stehplätze. In der Vergangenheit zählte das Turnier jährlich rund 60 000 Besucher:innen.
Traditionell wird das Pfingstturnier, dessen Ursprünge auf das Jahr 1929 zurückgehen, mit der Pferdenacht eröffnet. Auf dem historischen Springplatz unter Bäumen erwarten die Besucher:innen unter anderem Vorführungen und Akrobatik. Ob der Kutschenkorso am Dienstag vor dem Pfingstturnier wieder durch Wiesbaden fahren wird, stehe noch nicht fest. Derzeit liefen dazu Gespräche.
Die Reiterinnen und Reiter messen sich in den olympischen Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit. Nur Voltigier-Wettbewerbe wird es nach Veranstalterangaben nicht geben. Höhepunkt für die Springreiter:innen wird der Große Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden sein. Da es in diesem Jahr eine Weltmeisterschaft gebe, werde Wiesbaden wohl für einige Sportler:innen eine Station auf dem Weg dorthin sein. Das Starterfeld steht erst in einigen Wochen fest. Vor der Corona-Pandemie kamen rund 160 Reitsportlerinnen und -sportler aus mehr als 20 Nationen nach Wiesbaden.
Im vergangenen Jahr war das Turnier nicht nur wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden, sondern auch wegen des Herpesvirus, das für Pferde tödlich sein kann. Die Auflagen für Veranstaltungen waren hoch. Beispielsweise mussten Quarantänezelte aufgebaut werden.