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Überbau der neuen Salzbachtalbrücke beginnt

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Von: Diana Unkart

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Die alte Brücke war im November 2021 gesprengt worden. Der Ersatzneubau soll Mitte 2025 fertiggestellt sein. Renate Hoyer
Die alte Brücke war im November 2021 gesprengt worden. Der Ersatzneubau soll Mitte 2025 fertiggestellt sein. Renate Hoyer © Renate Hoyer

Derzeit werden tonnenschwere Stahlkörper verschweißt und Pfeiler errichtet. Die Südbrücke soll Ende 2023 wieder befahrbar sein.

Am 18. Juni 2021 musste die Salzbachtalbrücke der A 66 in Wiesbaden gesperrt werden. Der Überbau hatte sich abgesenkt, Betonbrocken waren herabgefallen. Ein Jahr später können Bundesverkehrsministerium und die Autobahn GmbH des Bundes Positives vermelden: Der Brückenüberbau kann beginnen. Das südliche Bauwerk soll Ende 2023 wieder befahrbar sein.

Tonnen von Stahl liegen bereits auf der Brücke. Die Teile dieses ersten Stahlkörpers werden in den kommenden Wochen verschweißt und – so ist es geplant – Mitte oder Ende August hydraulisch Richtung Tal gezogen. Drei weitere Stahlkörper, werden folgen, dann erreicht der Überbau die andere Talseite. Etwa im Mai des kommendes Jahres soll es soweit sein. Insgesamt rund 226 Stahlbauteile – 64 große Bauteile und 162 kleinere Bauteile für die sogenannten Kragarme – werden verbaut. Ihr Gesamtgewicht wird sich auf rund 2810 Tonnen addieren. Die Elemente sind vorgefertigt und an der A 661 bei Dreieich-Sprendlingen zwischengelagert worden. Für den östlichen Pfeiler der Südbrücke wird gerade die Gründung mit der Pfahlkopfplatte vervollständigt. Danach entsteht der Pfeiler, der als erster für den Verschub des Stahlbaus benötigt wird.

„Parallel wird auch bereits der Bau der Nordbrücke vorbereitet“, berichtete Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH am Montag. Er machte sich zusammen mit Oliver Luksic (FDP), Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, in Wiesbaden ein Bild vom Baufortschritt.

Die Südbrücke wird nach ihrer Fertigstellung zunächst vier provisorische Fahrstreifen – zwei in jeder Fahrtrichtung – haben. Wenn die wichtige Verbindung für den Verkehr zwischen dem Rheingau und Frankfurt wiederhergestellt ist, soll mit dem Bau der nördlichen Teilbrücke in Fahrtrichtung Rüdesheim begonnen werden. Jede der beiden Brücken wird nach Angaben der Autobahn GmbH zunächst zwei Fahrstreifen der A 66 tragen, biete aber genügend Platz für einen zukünftigen Ausbau. Geplant ist, den Ersatzneubau der Salzbachtalbrücke bis Mitte 2025 fertigzustellen. Die Nordbrücke soll dann insgesamt 324 Meter und die Südbrücke 314 Meter lang sein. Die Kosten sind mit 150 Millionen Euro veranschlagt, rund 80 Millionen sind bislang verbaut worden.

Staatssekretär Luksic sagte, das Thema Brückenmodernisierung sei eine der vordringlichsten Zukunftsaufgaben. Es gebe in Deutschland einen Sanierungsstau, deshalb müsse priorisiert werden. 4000 Brücken sollen in den kommenden zehn Jahren saniert oder neu errichtet werden, damit der Verkehr im Kernnetz von besonders wichtigen Autobahnstrecken fließen könne.

Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) hofft, dass die Brücke wie geplant fertig wird. Rund 80 000 Autos, die vor der Sperrung über das Bauwerk fuhren, bahnen sich nun Wege durch die Stadt. Das führt zu Staus und Frust bei Pendlerinnen und Pendlern. Sobald die Salzbachtalbrücke wieder befahrbar ist, soll der Verkehr in Wiesbaden neu geordnet werden, kündigte Kowol an.

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