Taunuskamm im Blick

Wiesbaden prüft das Potenzial für Windkraft und untersucht nun den Taunuskamm als möglichen Standort.
Wegen des Erbenheimer US-Flughafens sowie einiger Mobilfunkanlagen kommt laut Umweltdezernent Arno Goßmann (SPD) der Dachskopf in Breckenheim für Windräder nicht in Frage. Nun soll der Taunuskamm als Standort untersucht werden, und da es sich hierbei nicht nur um Wiesbadener Stadtgebiet und Eigentum handelt, sind das benachbarte Taunusstein und der Hessen-Forst als einer der wichtigsten Flächeneigentümer mit im Boot. Der Energieversorger Eswe-Versorgung will die technische Umsetzung möglicher Projekte übernehmen. Das teilten die beiden Städte und Eswe gemeinsam mit.
Doch bevor wieder ein Proteststurm losfegt gegen eine „Verspargelung“, beschwichtigen die Windrad-Partner: Es sollen erstmal nur Standorte und deren Windkraft-Potential gecheckt werden, und das in den nächsten drei Jahren. Ziel sei es, „die Energiewende in Hessen aktiv mitzugestalten“. Betont wird zudem: „Mit der geplanten Untersuchung ist noch keine Entscheidung darüber getroffen worden, ob und wo Windräder gebaut werden.“ Erst wenn Ergebnisse vorliegen, soll zusammen mit den Bürgern und den Gremien der Städte über die gemeinsame Nutzung der Windenergie in der Region „beraten“ werden. Die Parlamente hatten die Zusammenarbeit beschlossen.
Goßmann für Windräder
Laut einer Studie von 2010 gibt es in Wiesbaden auf der Hohen Wurzel am meisten Wind. Goßmann will nicht aus Angst vor Unmut der Bürger auf Windräder verzichten. „Nur gegen Atom- und Kohlestrom zu sein, geht nun mal nicht“, sagt Goßmann. (byb.)