„Pussy Riot“ sagen Auftritt in Wiesbaden ab

Als Grund führt das Künstlerinnenkollektiv auf Twitter den umstrittenen Auftritt der russischen Sopranistin Anna Netrebko an. Von dem habe es nichts gewusst.
Das regierungskritische und feministische russische Punkmusikerinnen-Kollektiv „Pussy Riot“ hat am Dienstag einen für den 24. Mai in Wiesbaden geplanten Auftritt während der Internationalen Maifestspiele abgesagt. Erst am Montag hatte der Intendant des Staatstheaters Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, den Auftritt von „Pussy Riot“ vor der Presse angekündigt.
In einer Stellungnahme auf Twitter schreiben die Künstlerinnen zur Begründung, sie hätten nicht gewusst, dass auch Anna Netrebko Gast der Maifestspiele sei. Um den Auftritt der russischen Sopranistin, die wegen ihrer Nähe zu Putin kritisiert wird, war es zu Kontroversen zwischen Stadt und Land auf der einen Seite und dem Intendanten gekommen. Die Stadt hatte geraten, den Auftritt abzusagen und die Empfehlung damit begründet, dass von dem Auftritt Netrebkos ein falsches Signal an die Ukraine ausgehen könnte. Laufenberg hatte erst am Montag bekräftigt, er wolle an ihrem Auftritt festhalten und von „Moralhysterie“ gesprochen.
Wegen Netrebkos Auftritten hatten zuvor das Taras-Schewtschenko-Theater aus Charkiv und das ukrainische Nationalorchester ihre Auftritte bei den Maifestspielen abgesagt. „Pussy Riot“ waren als Ersatz für das ukrainische Orchester angekündigt worden.
In ihrer auf Englisch verfassten Stellungnahme schreiben „Pussy Riot“ nun, sie hätten nicht gewusst, dass sie als Ersatz für die ukrainischen Künstler:innen auftreten sollten. Die Absage erfolge aus Solidarität mit den ukrainischen Künstler:innen. diu