Mehr Menschen in Wiesbaden gestorben
Das Wiesbadener Amt für Statistik und Stadtforschung hat Daten aus den Corona-Monaten analysiert. Sie zeigen, dass sich rund sechs Prozent der Einwohnerschaft im Pandemieverlauf infiziert haben.
Es gibt Bilder, die von der Corona-Zeit in den Köpfen bleiben werden und es gibt Zahlen, die die Geschichte dieser Pandemie dokumentieren. Das Amt für Statistik und Stadtforschung hat sie für Wiesbaden veröffentlicht. Sie zeigen zum Beispiel eine deutliche Übersterblichkeit bei Männern.
Die Wissenschaftler:innen haben den Zeitraum von März 2020 bis Ende Oktober 2021 untersucht. Bis zu diesem Zeitpunkt waren dem städtischen Gesundheitsamt 16 219 Infizierte gemeldet worden. Damit hatten sich bis dahin 5,6 Prozent der Einwohner:innen mit dem Coronavirus infiziert. Den im Vergleich der Ortsbezirke höchsten Wert erreicht Klarenthal mit 8 Prozent, die niedrigste Infektionsrate verzeichnet der östliche Vorort Naurod (2,8 Prozent).
Im selben Zeitraum wurden 1330 Infizierte stationär aufgenommen, das entspricht einer Hospitalisierungsrate von 8,2 Prozent. Insgesamt starben 18,2 Prozent der Patientinnen und Patienten, die bis zum 31. Oktober stationär behandelt wurden.
Verstärkt Jüngere betroffen
Deutliche Veränderungen hat es im Pandemieverlauf bei den Altersgruppen der Infizierten gegeben. Waren zu Beginn der Pandemie nur fünf Prozent jünger als 20 Jahre, betrug der Anteil dieser Gruppe an allen Infizierten im September 2021 32,5 Prozent. Bei den älteren Personen ab 70 Jahren, die anfangs überproportional betroffen waren, gingen die Infektionszahlen etwa einen Monat nach Beginn der Impfungen in Deutschland deutlich zurück. Die aktuelle vierte Welle treffe verstärkt die Bevölkerung im Alter zwischen 5 und 55 Jahren, berichten die Statistiker:innen.
Ausgewertet wurden auch Sterbedaten. Über den gesamten Untersuchungszeitraum ist für Wiesbaden demnach eine um 3,9 Prozent erhöhte Sterbefallzahl festzustellen. Von Übersterblichkeit betroffen seien in erster Linie Männer, bei ihnen traten 8,8 Prozent mehr Todesfälle auf als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Bei Frauen war in dieser Zeit eine um -0,7 Prozent verringerte Sterblichkeit zu beobachten.