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Altersgerechtes Wohnen auf einem Kirchengelände in Wiesbaden

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Von: Madeleine Reckmann

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Auch in Wiesbaden bekennen sich immer weniger Menschen zur evangelischen Kirche.
Auch in Wiesbaden bekennen sich immer weniger Menschen zur evangelischen Kirche. © Rolf Oeser

Die evangelische Lukasgemeinde gibt das Pfarrhaus und das Gemeindehaus auf. Studierende erarbeiten Entwürfe, was stattdessen entstehen kann.

Pfarrhaus und Gemeindehaus der evangelischen Lukasgemeinde werden wegen des Mitgliederschwunds nicht mehr gebraucht. Jetzt sollen auf dem Gelände auf dem Gräselberg altersgerechte Wohnungen entstehen. Neben kostengünstigen barrierefreien Mietwohnungen sind auch eine Demenz-WG und Begleitetes Wohnen vorgesehen.

Hochschule Rhein-Main wird beteiligt

Die Ideen dazu waren in einer Zukunftswerkstatt von Kirchengemeinde und Diakonie entstanden. Dies teilt das evangelische Dekanat Wiesbaden mit. Um die Vision mit Leben zu fühlen, haben die Lukasgemeinde und das Diakonische Werk die Kooperation mit dem Fachbereich Architektur der Hochschule Rhein-Main gesucht. Die Entwürfe dafür haben kürzlich Studierende unter dem Titel „Älterwerden im Quartier – Gut leben und wohnen auf dem Gräselberg“ vorgestellt. Die Entwürfe werden von der Hochschule auch als Abschlussarbeiten im Studiengang „Architektur - Bauen mit Bestand“ gewertet.

Bezahlbarer Wohnraum

Der Plan der Studierenden Annika Addicks und Parsa Abedin gefällt den Verantwortlichen am besten. Er sieht vor, die bestehenden Gebäude um- und daran anzubauen. Nur für das Café soll ein Neubau entstehen. „Bezahlbarer Wohnraum ist die soziale Frage der nächsten Jahre“, erläutert Agim Kaptelli, Leiter des Diakonischen Werks Wiesbaden, das Projekt.

Kirche in Transformationsprozess

„Die evangelische Kirche befindet sich in einem Transformationsprozess“, erklärt Birte Kimmel, Pfarrerin der Lukasgemeinde, „so wie Kirche lange war und funktioniert hat, geht es heute nicht mehr. Wir werden von vielem Abschied nehmen müssen.“ Aber in der Veränderung stecke Leben und Hoffnung. Die Gemeinde wünsche sich, dass aus einer Kirche des Volkes eine Kirche für das Volk werde: „Dieses Projekt ist ein Leuchtturm, der zeigt, dass Kirche sich verwandeln kann und Hoffnung stiftet.“

Propst Oliver Albrecht lobt, dass es auf dem Gräselberg gelinge, eine Kirche zu sein, die das Gemeinwesen und den Sozialraum aktiv mitgestalte. Sozialdezernent Christoph Manjura (SPD) stellt die gute Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Stadt und Kirche heraus. mre

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