Wiesbaden: Überraschende Post zum Osterfest

Eine Briefaktion der Caritas in Wiesbaden soll einsame alte oder kranke Menschen trösten.
Briefe schreiben – das war einmal eine hohe Kunst, die Dichter und Denkerinnen beschäftigte und erfreute. Der Postbote schleppt heute fast ausschließlich im Internet bestellte Pakete, und wenn mal was im Briefkasten liegt, dann ist es meist nur noch eine Rechnung. Dabei ist echte Post zu bekommen etwas sehr Schönes. Das dachte sich auch Carolin Enenkel vom Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus.
Der Verein rief dazu auf, Briefe zu schreiben – an Alte oder Kranke, die der Verband betreut, die die Schreiber:innen selbst gar nicht kennen, denen man damit aber vermutlich eine Freude bereitet. Rund 2000 Menschen betreut die Caritas in der Region.
300 „Briefe gegen Einsamkeit“ kamen so zusammen, wie Enenkel jetzt berichten konnte. Zu Ostern sollen sie in Altenpflegeheimen und dem Hospiz an Menschen verteilt werden, die dort leben, und diejenigen, die von den Sozialstationen und Essen auf Rädern versorgt werden.
„Wir freuen uns, dass sich so viele an unserem Aufruf beteiligt haben“, sagt Enenkel. „Die Briefschreiberinnen und Briefschreiber waren sehr kreativ. Wir haben Briefe bekommen, Mails, selbst gemalte Bilder, Rätsel und Gebasteltes. Es sind genauso bunte Kinderbilder dabei wie Briefe und Karten von Erwachsenen.“ Sollten nach den Feiertagen noch Briefe eintreffen, werde der Caritasverband sie natürlich auch noch weitergeben. Anstoß für die Briefaktion gab die Corona-Pandemie, die besonders Senior:innen hart getroffen hat. Viele wagten sich aus Angst vor Ansteckung kaum noch aus dem Haus.