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Streit um Sporthaus

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Von: Andreas Groth

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Die Sporthalle des SV Fun-Ball Am Siegesbaum.
Die Sporthalle des SV Fun-Ball Am Siegesbaum. © Renate Hoyer

Die Pläne des SV Fun-Ball im Neubaugebiet Quellenpark sind umstrittener als bisher bekannt.

Die Pläne für ein multifunktionales Sportzentrum des SV Fun-Ball Dortelweil im Neubaugebiet Quellenpark stehen stärker in der Kritik als bislang bekannt.

Insbesondere die Umstände, unter denen die Stadtverordneten dem Vorhaben vergangenen Dienstag zustimmen sollten, sind umstritten. Das Parlament hat die Entscheidung auf Dezember verschoben. So kritisierten mehrere Stadtverordnete, dass der Turnverein Bad Vilbel erst über die Presse von den Plänen erfahren und die Stadt nicht vor dem Bekanntwerden der Pläne auf den TV zugegangen sei.

Ein Stadtverordneter nannte das Vorhaben des SV Fun-Ball eine „Übernahme“. Damit ist gemeint, dass sich erstmals ein Verein aus einem Stadtteil in das Kerngebiet eines anderen Vereins begibt. Außerdem monierte der Politiker, dass die Pläne erst wenige Tage vor der jüngsten Sitzungsrunde bekannt geworden seien. Es sei nie darüber gesprochen worden. Verwundert zeigte sich der eine oder andere auch darüber, dass der SV Fun-Ball seinen Antrag, das Grundstück im Quellenpark als Erbpacht von der Stadt und einen Kommunalkredit in Höhe von 990 000 Euro zu erhalten, schon am 23. August gestellt hatte. Der Wetteraukreis soll der Stadt nämlich erst Ende Oktober mitgeteilt haben, dass neben der geplanten Grundschule noch Platz für das Sportzentrum sei.

Verdacht von „Insider-Geschäften

Hinter vorgehaltener Hand äußerten manche den Verdacht von „Insider-Geschäften“, weil der zweite Vorsitzende des SV Fun-Ball der technische Betriebsleiter der Stadtwerke, Klaus Rotter, ist. Ein Vorwurf, den die Stadt zurückweist. Der entsprechende Bebauungsplan mit der Gemeinbedarfsfläche, auf der das Sportzentrum entstehen soll, existiere schon seit rund 15 Jahren. Den Antrag, dort ein Sportzentrum zu errichten, hätte jeder andere Verein auch stellen können, so ein Stadtsprecher. „Ein Verein kann doch keine Halle planen, wenn in einem Stadtteil noch niemand wohnt“, gibt ein Stadtverordneter zu Bedenken.

Bemerkenswert ist überdies, dass der „Verein zur Sport- und Kulturförderung in Bad Vilbel“ mit 630 000 Euro ein Drittel der Baukosten übernehmen will. Das wäre die mit Abstand größte Zuwendung in der mehr als zehnjährigen Geschichte des Spendenvereins. In diesem Zeitraum brachte der Spendenverein überhaupt erst Zuwendungen in Höhe von etwas über einer Million auf. Stellvertretender Vorsitzender des Spendenvereins ist Stadtrat und Stadtwerke-Werksleiter Klaus Minkel (CDU).

Vor der Entscheidung, den Beschluss über das Fun-Ball-Vorhaben zu vertagen, hatte es hinter den Kulissen viele Gespräche gegeben. Sämtliche Fraktionsvorsitzende kamen dadurch zu dem Schluss, dass es besser sei, zunächst ein Gespräch zwischen den beiden Vereinen und der Stadt abzuwarten. Das Gespräch soll in der übernächsten Woche stattfinden. Ein Stadtverordneter schlägt vor: „Die Stadt baut das Multifunktionsgebäude und vermietet es an die Vereine.“

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