Die Europäische Schule feiert sich

Die Europäische Schule RheinMain in Dortelweil feiert ihr zehnjähriges Bestehen mit einem fröhlichen Fest. Musik, Gesang und Zaubertricks wechseln sich mit den Grußworten der Gäste und Förderer ab.
Ihren zehnten Geburtstag feierte die Europäische Schule RheinMain (ESRM) am Europatag, denn „an der ESRM ist jeder Tag ein Europatag“, sagte Direktor Tom Zijlstra, Die derzeit rund 1700 Schülerinnen und Schüler kommen aus fast 60 Nationen, werden von 130 Lehrern aus verschiedenen Ländern unterrichtet. Damit treffen sich auf dem Schulcampus in Dortelweil nicht nur Schülerinnen und Schüler aus Europa, sondern aus der ganzen Welt, um gemeinsam zu lernen sowie einander und die Kultur der anderen zu respektieren. Ganz im Sinne von Robert Schuman (1886-1963), dessen Lebensphilosophie sich im Satz „Der Respekt vor dem Recht des Anderen ist der Friede für alle“ widerspiegelt. Passend dazu stimmte ein Schulchor den von Zong Xu komponierten Schulsong an.
Die ESRM startete im Jahr 2012 mit 347 Schülerinnen und Schülern. Tom Zijlstra wie später auch Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) dankte den Machern hinter den Kulissen für ihre Weitsicht, ihr Vertrauen und ihre Durchsetzungskraft, mit der sie den ersten privaten Schulstandort in der Quellenstadt realisierten. Das Lob galt dem ehemaligen Ersten Stadtrat Klaus Minkel, Ehrenbürgermeister Dr. Thomas Stöhr, Landrat Jan Weckler (alle CDU), Dr. Hansgeorg Jehner, Nicola Beer, dem ehemaligen Europaminister Jörg Uwe Hahn (beide FDP), der stellvertretenden Schulleiterin Gitta Lotz und allen ihren am Projekt beteiligten Mitarbeitern.
In den Dank eingeschlossen wurden die Schülerinnen und Schüler, die mit ihrem gegenseitigen Respekt, ihrer Herzlichkeit und Solidarität eine bunte Gemeinschaft bildeten. Und der Chor der Klasse P5 Sing stimmte dazu den Louis-Armstrong-Evergreen „What a wonderful world“ an. Zu den Gratulanten zählte mit Nicola Beer, der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Landrat Jan Weckler - anfangs noch als Mitarbeiter des hessischen Kultusministeriums - zwei Kenner der ESRM. Beer lobte die Privatschule als „einzigartige und besondere Schule“, an der die Mehrsprachigkeit gepflegt werde. „Das EU-Parlament lebt und diskutiert in 24 Sprachen. Das Erlernen einer Sprache öffnet Kulturen.“ Dies sei wichtig, da die Zukunft Europas auf den Werten der Demokratie, Freiheit und Menschenrechte fuße. Definiert habe diese Werte Europas Gründervater Robert Schuman als damaliger französischer Außenminister in seinem revolutionären Schuman-Plan, in dem er am 9. Mai 1950 die Zusammenlegung der französischen und deutschen Kohle- und Stahlproduktion zur Montanunion vorschlug und damit den Grundstein für die heutige Europäische Union legte.
Landrat Jan Weckler sagte: „Die ersten zehn Jahre sind für ein Kind und für eine Schule prägend.“ Im Wetteraukreis gebe es 85 staatliche Schulen, die durch Einrichtungen freier Träger ergänzt werden. An der ESRM werde der europäische Geist und die europäische Idee gelebt, der Respekt vor der kulturellen Identität. Die ESRM und seit 2021 auch die Internationale Schule RheinMain (ISRM) seien international anerkannte Schulen. Die ESRM decke den gesamten Lehrplan des europäischen Schulsystems ab, bis hin zum Europäischen Baccalaureate ab. Die Stadt wie auch der Wetteraukreis hätten durch die ESRM gewonnen. Sein Wunsch für die Zukunft der ESRM lautete: „Kommen sie gut durch die Pubertät.“
Bürgermeister Wysocki betonte, dass die ESRM zu einem wichtigen Standortfaktor für die Stadt und die Region in Bezug auf Gewinnung von internationalen Fachkräften und Unternehmen wurde. In das Lob der Gratulanten stimmte László Munkácsy, der Referatsleiter Pädagogische Entwicklung vom Büro des Generalsekretärs der Europäischen Schulen, ein. Er gratulierte der Schule zu seinen Absolventen, die zu den besten in Europa gehörten. Die ESRM vermittele traditionelle Werte und sei zugleich modern, sie bringe eine frische Brise in ein 70 Jahre altes System ein.
Chöre, Bands und Instrumentalisten aus der Schülerschaft sowie der international bekannte Pianist Nuron Mukumi umrahmten die Feier musikalisch. Zwischen den Grußworten verblüffte Moderator Harry Keaton mit seinen Zaubertricks und Mentalmagie die Besucher in der voll besetzten Aula. Das „letzte Wort“ hatte Co-Direktorin Gitta Lotz, die als Dankeschön Blumen an die „Gründermütter und -väter“ überreichte.
