Ärger mit den gelben Tonnen

Freitag. Die nächste Tour steht an. gelbe Tonne raus, der Müll wird geholt. Doch was - wenn die Tonne eben nicht geholt oder nicht richtig entleert wird? In Bad Vilbel entlädt sich derzeit verstärkt Kritik im Rathaus. Die Stadt weist daraufhin, dass sie gar nicht mehr zuständig ist. Denn: Die sogenannten dualen Systeme, also der Verbund, der in Deutschland die Abholung sowie Weiterverwertung von Verpackungsabfall organisiert, schreibt regelmäßig die Abholung der Abfälle neu aus.
Im vergangenen Jahr wurde die Leerung der gelben Tonnen für das Gebiet der Stadt Bad Vilbel neu ausgeschrieben.
Die Firma Weisgerber wurde von den dualen Systemen als neuer Dienstleister ausgewählt. Die Stadt Bad Vilbel ist seit dem 1. Januar 2023 nicht mehr für die Leerung der gelben Tonnen zuständig. „Natürlich haben auch wir uns wieder beworben, die gelben Tonnen zu leeren und den Verpackungsabfall abzuholen, um den Bürgerinnen und Bürgern einen Service aus einer Hand bieten zu können. Leider ist das Vergabeverfahren in diesem Fall nicht in unserem Sinne ausgegangen und so gab es hier eine Umstellung bei der Tonnenleerung. Da uns zuletzt vermehrt Nachfragen und Kritik an der Leerung der gelben Tonne erreichten, war es uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass wir diese Kritik und Nachfragen selbstverständlich weitergeben, aber sie selbst leider nicht beheben können“, erklärt hierzu Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU).
Selbstverständlich bedauert die Stadt Bad Vilbel, nicht weiter selbst für die Abholung zuständig zu sein und dass nach der Umstellung auf die nun zuständige Firma die Leerung wohl nicht an allen Orten stets reibungslos funktioniert. Um jedoch eine schnelle Abwicklung von etwaigen Nachfragen oder Kritikpunkten zu ermöglichen, bitten die Verantwortlichen der Stadt, diese direkt an die Firma zu richten (siehe unten).
„Wir haben alle Nachrichten, die uns hierzu erreichten, sofort weitergegeben und werden dies auch weiterhin tun, wenn uns etwas auffällt oder mitgeteilt wird. Es ist aber in jedem Fall zielgerichteter, wenn Bürgerinnen und Bürger sich direkt an die Firma wenden und dort ihre Mitteilungen hinterlassen“, sagt Wysocki.
Sean Stotzky ist Kaufmännischer Betriebsleiter der Firma Weisgerber. Er versteht die Aufregung nicht wirklich und bittet um Verständnis. „Bei der Tour am vergangenen Freitag sind nur zehn Reklamationen eingegangen.“ Stotzky verweist auf den anderen Rhythmus. „Wir fahren dieselben Touren wie die Stadt, nur nicht mehr montags, sondern freitags. Daran müssen sich natürlich erst mal alle gewöhnen.“ Ein wesentlicher Unterschied sei, dass die 1100-Liter-Behältnisse in der Quellenstadt im vierzehntäglichen Rhythmus geholt werden. „Die fahren wir also zusätzlich alle zwei Wochen. Das sorgt wahrscheinlich für Verwirrung, warum dann nicht alle Tonnen geholt werden“, vermutet Stotzky, der aber davon ausgeht, dass sich das mit der Zeit ändern wird.
Der Mensch sei eben auch ein Gewohnheitstier. „Die Stadt hat über so viele Jahre die Mülltonnen geholt. Die Mitarbeiter kennen jeden Winkel und jeden Abstellort. Wenn uns am Anfang mal ein Fehler passiert, möchte ich das hiermit entschuldigen.“ Die Stadt habe zwar gut unter die Arme gegriffen, dennoch könne das am Anfang mal passieren. „Für Verwirrung sorgt mit Sicherheit auch, dass im Abfallkalender 2022 bereits der Januar 2023 abgedruckt war. Der wird allerdings von uns nicht so abgedeckt, wie angegeben.“
Natürlich würden die Leute aus Gewohnheit bei der Stadt anrufen. „Das wollen wir natürlich nicht. Deshalb können wir nur ermutigen, uns anzusprechen und Bescheid zu geben.“
Die Firma Weisgerber Umweltservice ist erreichbar unter: Industriestraße 52, 63607 Wächtersbach. Beschwerden, Anmerkungen und Fragen werden beantwortet unter 0 60 53/7 06 89-0 oder per E-Mail an kommunen@ weisgerber-umweltservice.de. wpa