Klaus Kreß einziger Kandidat

Vor sechs Jahren ist es deutlich schwieriger gewesen, trotzdem hat es der parteilose Klaus Kreß gleich im ersten Anlauf in den Chefsessel des Rathauses geschafft, 2017 erreichte er gleich im ersten Wahlgang 50,6 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen seine Mitbewerber Alexander von Bischoffshausen (CDU), Axel Bertrand (SPD) und Britta Weber (FDP) durch.
Diesmal wird es Kreß leichter haben, denn der 54-Jährige ist einziger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl, zu der die Bad Nauheimerinnen und Bad Nauheimer am 7. Mai aufgerufen sind Die Bewerbungsfrist ist mittlerweile abgelaufen. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es keinen Gegenkandidaten gibt, gerade in einer Stadt wie Bad Nauheim. Das macht mich ein klein wenig stolz und zeigt, dass nicht alles schlecht und einiges gut gelaufen ist in den letzten Jahren“, sagte Kreß dieser Zeitung. Jetzt könne er sich weiter auf die Sacharbeit konzentrieren.
Auf eine Plakatierung in der Innenstadt werde er verzichten, es seien lediglich einige größere Plakate in den Eingangsbereichen der Stadt vorgesehen, zudem würden Info-Flyer an die Haushalten verteilt und er werde seinen Social-Media-Auftritt verstärken, kündigte der Amtsinhaber an. „Ansonsten werde ich so weitermachen, wie mich die Menschen kennen.“ Sorgen macht sich Kreß, dass die Wahlbeteiligung angesichts der fehlenden Auswahl weiter sinken könnte. Es liege an ihm, die Menschen für die Wahl zu mobilisieren, sagte er. „Ob Gegenkandidat oder nicht, das ändert nichts an meiner Motivation und Einstellung“, machte der Bürgermeister deutlich.
Kreß blickt auch auf Projekte, die in seiner am 18. September beginnenden zweiten Amtzszeit von besonderer Bedeutung sein werden. An erster Stelle seien der Abschluss des Therme-Neubaus und der Sprudelhof-Sanierung zu nennen. In direkter Nachbarschaft werde zudem das Hotel entstehen. Weitere besonders relevante Themen sind für Kreß die Verkehrs- und die Energiewende, die kommunale Wärmeplanung und der Klimaschutz. Darüber hinaus bezeichnete der Bürgermeister als „Herzensangelegenheiten“ das stationäre Hospiz und die Zertifizierung zum Kur- und Heilwald. Nicht zuletzt durch die Therme werde der Tourismus einen gewaltigen Schub erfahren.
Während der Pandemie seien die Stadt und der Verein „Erlebnis Bad Nauheim“ enger zusammengerückt. Künftig gelte es, die Innenstadt noch attraktiver zu machen. Weitere Themen sind beispielsweise bezahlbares Wohnen und der Eisstadion-Neubau. Was die Unterbringung von Geflüchteten betrifft, verwies Kreß auf die humanitäre Verpflichtung, warnte aber auch: „Wenn keine Begrenzung erfolgt, dann sind Kommunen in absehbarer Zeit am Limit.“ Und: „Was ich vermeiden will, sind die Schließung von Sporthallen und Bürgerhäusern und den Bau von Zeltstädten.“ agl