Für den Fall der Fälle vorbereitet sein
Am Samstag um 10.13 Uhr war die Wetterau hellwach: Die meisten Handys meldeten sich lautstark mit einer Warnmeldung. Ein Blick aufs Display ließ den Blutdruck wieder sinken: Der Piepton hatte auf eine Großübung des Katastrophenschutzes aufmerksam gemacht. Deshalb sei von 10 bis 16 Uhr mit einer Vielzahl von Fahrzeugbewegungen zu rechnen, war auf den Handys zu lesen.
Rund 200 Kräfte rückten aus, um Bereitstellungsräume aufzubauen und einsatzbereit zu machen. Diese werden benötigt, sobald eine Schadenslage - Hochwasser, Brand oder Unwetter - eine Größe erreicht, die Hilfe aus anderen Landkreisen erforderlich macht. Damit diese überörtlichen Einheiten gezielt erfasst, gesammelt, koordiniert und schnell in die Schadensgebiete entsendet werden können, wurden im Kreis drei Bereitstellungsräume definiert. Sie werden im Fall der Fälle durch die örtliche Feuerwehr in Betrieb genommen: Nord (Gambach), West (Rosbach) und Ost (Düdelsheim). Darüber hinaus gibt es, laut Info des Kreises, in Butzbach den Bereitstellungsraum „Stab“, in dem Einheiten für Großeinsätze im Rhein-Main-Gebiet gesammelt werden können.
Wie geht es dann weiter? An den „Meldeköpfen“ der Bereitstellungsräume kümmert sich die Betreiberfeuerwehr um die Registrierung von Personal, Fahrzeugen und Gerät und übermittelt das an den Führungsstab, der die Koordination übernimmt. Nachdem alle Bereitstellungsräume in Betrieb genommen worden waren, trafen sich alle Einheiten zur Abschlussbesprechung im Magna-Park bei Butzbach. Insgesamt nahmen laut Kreis neben den vier Betreiberfeuerwehren weitere 55 Fahrzeuge der Katastrophenschutzeinheiten mit rund 200 Einsatzkräften teil. Begleitet wurde die Übung von internen Beobachter, die Erkenntnisse und Verbesserungsvorschläge sammeln sollten. Ein Thema dürfte sein, dass die Meldung, es handele sich um eine Übung, wohl in den Warn-Apps korrekt angezeigt wurde, nicht aber über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast. Hier wolle man mit den Mobilfunkanbietern sprechen. dab