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Absage aus Sicherheitsgründen

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Die Diskussion „Gleichberechtigung und Strategien“, die anlässlich des Weltfrauentages geplant war, wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich, wie Veranstalterin Beatrix van Ooyen gestern mitteilte. Sie könne einen friedlichen Verlauf der Diskussion nicht sicherstellen, was sie sehr bedauere.

Für den 8. März waren nur Frauen zur Diskussion eingeladen, danach sollte sich eine Diskussion der Reihe Männern zuwenden. Dem Konzept liegt die Annahme zugrunde, wie van Ooyen sagt, dass in vertrauter Runde hilfreichere Ergebnisse erzielt werden könnten. Erst später ergebe die Zusammenführung der Protagonisten Sinn.

Anlass der Absage war ein öffentlicher Post auf Facebook, der mit der eher harmlosen Frage an die Veranstalterin begann, ob Transfrauen teilnehmen dürften. Die Frage wurde ernst genommen. Beantwortet wurde sie von van Ooyen mit: „An der ersten Veranstaltung leider nein. Erst sind die repräsentativen Basics dran: die (biologisch) natürliche Frau, dann der (biologisch) natürliche Mann. Die 90 Minuten und die Teilnehmer sollen nicht überfordert werden. Lass uns mal telefonieren. Ich will/muss/kann dieses Generalthema Gleichberechtigung und Strategien nicht alleine besetzen.“

Was nun folgte, klang zunächst nach einem Scherz, so die Veranstalterin. Die Facebook-Schreiberin meinte: „Wird ein Gentest verlangt? Oder am Eingang eine Genitalprüfung vorgenommen? Was ist, wenn ich mit XX-Genom einen Penis habe oder mit XY weiblich gelesene Geschlechtsorgane? Wie stellt ihr zweifelsfrei sicher, dass nur ,Frauen‘ an der Veranstaltung teilnehmen? Privat darüber telefonieren möchte ich nicht, sondern öffentlich zur Diskussion stellen, was deiner Meinung nach ,Männer‘ und ,Frauen‘ sind.“

Die im Artikel vom 2. März formulierte Einleitung „Für manche ist die Feststellung, ,ich bin so frei…‘, schon die Provokation schlechthin - vor allem, wenn es eine Frau ist, die sie ausspricht“, sei prompt eingetroffen. Van Ooyen hatte das im Artikel erläutert: „Fernab vom artifiziellen Gleichberechtigungs-, Gender- und Geschlechts-Selbstbestimmungs-Wahn lade ich zum 8. März nur Frauen ein. Ich bin so frei“, war das Bekenntnis. Ooyens deeskalierende Antwort auf den Post war: „Für die Veranstaltung meldet sich an, wer sich da richtig findet.“

„Wann die in ihrem natürlichen Körper Unzufriedenen an der Reihe sind, wird der Verlauf der vorangegangenen Diskussionen zeigen“, sagt van Ooyen. Sie benötige auch dafür noch mehr Wissen. „Als ,Heterofrau‘ und mit meiner Außenschau wirkt es auf mich wie ein Aufschrei, ein Hilferuf, wenn Menschen gegen sich und andere so schonungslos übergriffig sind.“ red

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