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Weniger Wohnungen in Hessen errichtet

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Von: Christoph Manus

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In Frankfurt werden durchaus neue Wohnungen gebaut, wie hier von der ABG Frankfurt Holding in Ginnheim. Die Zahl der Fertigstellungen ist aber stark gesunken.
In Frankfurt werden durchaus neue Wohnungen gebaut, wie hier von der ABG Frankfurt Holding in Ginnheim. Die Zahl der Fertigstellungen ist aber stark gesunken. © Renate Hoyer

Die Bautätigkeit in Hessen sinkt deutlich. 2022 wurden 5,3 Prozent weniger Wohnungen fertig als im Jahr zuvor, die Genehmigungen sind rückläufig. Die Branche dringt auf Lockerungen.

Trotz der Baukrise sind in Hessen im vergangenen Jahr immerhin 21..745 Wohnungen fertiggestellt worden. Das sind 1207 oder 5,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Vor zehn Jahren etwa waren allerdings lediglich 12.154 Wohnungen errichtet worden.

Nach Zahlen des Statistischen Landesamts konzentrierte sich die Bautätigkeit wieder stark auf das Rhein-Main-Gebiet. Im Regierungsbezirk Darmstadt wurden 15.722 Wohnungen fertiggestellt, im Regierungsbezirk Gießen 3155, im Regierungsbezirk Kassel 2866 Wohnungen.

In Frankfurt ist die Bautätigkeit noch stärker zurückgegangen als im Hessenschnitt

Stark sank die Zahl der neuen Wohnungen erneut in Frankfurt. Lediglich 2951 wurden im vergangenen Jahr fertiggestellt. Im Jahr zuvor waren es noch 3914 Wohnungen gewesen, 2020 sogar 4675. Dabei hatte es sich allerdings um den zweithöchsten Stand der vergangenen 40 Jahre gehandelt. Gegen den Trend sehr stark war die Bautätigkeit in Wiesbaden. Dort wurden laut Statistikbehörde 2173 Wohnungen errichtet. 2021 waren es 1636 gewesen. In Darmstadt sank die Zahl der Fertigstellungen dagegen von 1664 im Jahr 2021 auf nur noch 395.

Auch in den kommenden Jahren dürfte die Bautätigkeit im Wohnungsbereich in Hessen eher schwach bleiben. Die Zahl der Baugenehmigungen lag, wie das Statistische Landesamt bereits im April mitteilte, im vergangenen Jahr 9,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Wohnungswirtschaft warnt vor Verschärfung - und dringt auf Bürokratieabbau

Der Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft äußerte sich am Dienstag besorgt. Der Rückgang der Fertigstellungen verschärfe die Situation für alle Menschen, die ein bezahlbares Zuhause suchten, sagte Vorstand Axel Tausendpfund. Noch schlechter seien die Zukunftsaussichten. Angesichts der schwachen Genehmigungszahlen sei zu befürchten, dass „Wohnungen noch viel mehr zur Mangelware werden“. Tausendpfund fordert einen Abbau von Bürokratie, aber auch etwa einen Erlass der Grunderwerbsteuer für Grundstücke, auf denen bezahlbarer Wohnraum entsteht.

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände warb angesichts der Zahlen für eine Abschaffung der Mietpreisbremse. Sie riet zudem, Kommunen, die Bauland ausweisen, stärker zu entlasten.

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