Weniger Platz, weniger Gäste
Interesse an Hölderlin-Preis sinkt
BAD HOMBURG - Am 2. Juni wird der Hölderlin-Literaturpreis der Stadt Bad Homburg zum 40. Mal verliehen. Seit 2017 findet der Festakt in der Schlosskirche statt. Ein Fehler, findet Stadträtin Beate Fleige (BLB), da die Kirche viel kleiner ist als das Kurtheater, wo der Preis über Jahre vor größerem Publikum verliehen wurde. Zudem gibt es dort Probleme mit der Akustik. Fleige wurmt es, dass OB Alexander Hetjes (CDU), der heute das Kulturressort verantwortet, die hochrangige Veranstaltung verlegt hat, und hat eine Auflistung der Besucherzahlen beantragt. Diese zeigen: Seit 2010 ist das Interesse kontinuierlich gesunken.
Die Auflistung beginnt mit 2010; damals erhielt vor großem Publikum der inzwischen verstorbene österreichische Satiriker Georg Kreisler im Kurtheater den Literaturpreis. Die Zuschauerzahl ist laut Magistratsvorlage nicht mehr ermittelbar, da die Akte bereits archiviert sei. Bei Arno Geiger (2011) waren es noch 400 Gäste (+ 44 Freikarten), bei Michael Kleeberg 2015 dann 205 (+ 85). 2016 (Christoph Peters) fand die Feier einmalig in der Englischen Kirche statt (79+84), bevor Eva Menasse, Daniel Kehlmann und Anke Stelling den Preis vor 221, 223 und 219 Gästen entgegennahmen. 2020 durften nur 48 geladene Gäste in die Schlosskirche. Dafür wurde die Verleihung an Navid Kermani gestreamt (247 Teilnehmende). 2021 (Marcel Beyer) waren es 50 geladene Gäste und 63 Streaming-Teilnehmer, 2022 (Monika Rinck) 99 Besucher, und es gab 40 Freikarten. Gestreamt wurde da nicht mehr. ahi