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Bad Vilbel bewirbt sich für den Hessentag 2020

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Von: Andreas Groth

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Idylle in Bad Vilbel: In den Fenstern der Stadtbücherei auf der Niddabrücke spiegeln sich Häuser.
Idylle in Bad Vilbel: In den Fenstern der Stadtbücherei auf der Niddabrücke spiegeln sich Häuser. © Monika Müller

Der Hessentag 2010 könnte in Bad Vilbel gefeiert werden. Das Stadtparlament stimmt einer Bewerbung für das Landesfest zu.

Der Hessentag 2020 könnte im Zeichen der Quellen und des Wassers stehen. Einstimmig hat sich das Bad Vilbeler Stadtparlament am Dienstagabend für eine Bewerbung um Deutschlands größtes Landesfest ausgesprochen. Es wäre das erste Mal, dass der Hessentag in Frankfurts Nachbarstadt stattfinden würde.

Im Sommer 2011 hatten CDU und FDP schon einmal die Initiative ergriffen, um das Fest nach Bad Vilbel zu holen. Wie diesmal war die Bedingung, dass eine große politische Mehrheit das Vorhaben unterstützt. Da sich SPD, Grüne und Freie Wähler aber gegen eine Bewerbung aussprachen, weil ihnen die finanziellen Risiken zu groß waren, kam es 2012 erst gar nicht zu einer Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung. Der schwarz-gelbe Traum war einstweilen zu Ende. Beim jetzigen Anlauf sollte er Wirklichkeit werden.

Dafür arbeiteten die Parteien eng zusammen. Es gibt eine Arbeitsgruppe, in der alle Fraktionen vertreten sind und die Stadtverwaltung erste Ideen und Pläne vorstellte. Die Stadt informierte die Einwohner in zwei Bürgerversammlungen über die Überlegungen, und die allermeisten Teilnehmer dieser Versammlungen waren für die Bewerbung. Seit Oktober bereiten verschiedene Arbeitsgruppen in der Stadtverwaltung die Bewerbung unter der Leitung von Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann vor. Positiv auf die Stimmungslage hatte sich auch ausgewirkt, dass die Stadt aufgrund geänderter Förderbedingungen bis zu zwei Millionen des 8,5 Millionen Euro hohen Landeszuschusses in den Ausgleich eines möglichen Defizits stecken könnte.

Schwerpunkt auf ÖPNV

Bis Dienstag hatten bereits sämtliche Fraktionen im Stadtparlament mitgeteilt, für die Bewerbung zu stimmen. Man konnte sich gar auf einen gemeinsamen Antrag einigen. Darin heißt es: Der Hessentag wäre eine „große Chance“ für Bad Vilbel, und die mit ihm verbundenen Zuwendungen würden der Stadtentwicklung einen Schub geben, zum Beispiel für die Sanierung des Kurhauses in der Stadtmitte. Das „Wir-Gefühl“ und die Identifikation der Einwohner mit der Stadt würden gestärkt.

Die Eckpunkte der Bewerbung stammen von Kulturamtsleiter Kunzmann. Sie zeigen, wie sich die Stadt den Hessentag vorstellt: Man wolle vor allem auf den ÖPNV, Busse und das Rad setzen und den Individualverkehr verringern. Dafür sei die Taktfrequenz der S-Bahnen nach Bad Vilbel zu erhöhen, und es sollten verstärkt Langzüge zum Einsatz kommen. Kunzmann schlägt zudem ein Radleihsystem vor.

Ein besonderes Anliegen der Grünen, das in das Papier einfloss, war es, das Landesfest klimaneutral zu organisieren. Dafür soll der CO2-Ausstoß durch Baumpflanzungen kompensiert werden. Die Grünflächen der Stadt wie Stadtwald, Streuobstwiesen und Kurpark sollen über die Fluss- und Bachläufe sowie die Rad- und Wanderwege miteinander verbunden werden. Den Bürgern will die Stadt die Möglichkeit geben, den Hessentag in Arbeitsgruppen mit vorzubereiten.

Großveranstaltungen sollen in der Hessentagsarena stattfinden. Am Ende dürfe das Defizit für die Stadt nicht mehr als drei Millionen Euro betragen. Herborn, wo der Hessentag 2016 stattfand, musste schließlich 1,84 Millionen Euro zuschießen. 

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