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VCD in Hessen: Nicht beim Nahverkehr sparen

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Von: Florian Leclerc

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Offenbach muss beim ÖPNV sparen. Foto: Renate Hoyer
Offenbach muss beim ÖPNV sparen. © Renate Hoyer

Der VCD fordert die hessische Landesregierung dazu auf, den Nahverkehr auch nach der Pandemie weiter zu fördern. Sonst müssten Kommunen das Angebot zusammenstreichen.

Die regionale Gruppe des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) warnt davor, die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs nach der Pandemie zu verringern. Das geht aus einem offenen Brief an den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) und den Hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) hervor. „Das Vertrauen in den durch die Pandemie geschwächten ÖPNV kann nur durch erkennbare und kontinuierliche Leistungsverbesserungen, den technischen Ausbau sowie Streckenreaktivierungen weiter aufgebaut werden“, sagte Mathias Biemann, der Sprecher der VCD-Regionalgruppe Rhein-Main.

Zwar hätten Bund und Land den ÖPNV während der Pandemie stark gefördert, um die Verluste bei den Einnahmen auszugleichen. Nun müssten manche Kommunen wegen Steuerausfällen an der Sparschraube drehen. Als Beispiel nannte Biemann Offenbach. Dort sollen die Busse zum Fahrplanwechsel im Dezember etwa 83 000 Kilometer weniger als geplant fahren. Zwischen 23 und 1 Uhr fahren die Busse etwa nur noch stündlich statt halbstündlich. Biemann erinnerte an die Finanzkrise 2008, als etliche Kommunen auf Anweisung der kommunalen Finanzaufsicht ihr ÖPNV-Angebot zusammenstreichen mussten. „Das führte bei den Nutzerinnen und Nutzern auf Jahre zu Vertrauensverlust in die Zuverlässigkeit des Angebots und zur Abwanderung“, sagte er. Biemann forderte ein 365-Euro-Ticket für alle Hessinnen und Hessen, wie es im Koalitionsvertrag „langfristig“ geplant sei. fle

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