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Trotz Corona: Arbeitslosigkeit in Hessen sinkt weiter

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Von: Christoph Manus

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Gerade dem Gastgewerbe setzt die Corona-Pandemie noch immer schwer zu.
Gerade dem Gastgewerbe setzt die Corona-Pandemie noch immer schwer zu. © dpa

Noch ist der hessische Arbeitsmarkt auf Erholungskurs. Die stark steigenden Corona-Zahlen könnten die positive Entwicklung aber zumindest abbremsen.

Die Arbeitslosenquote in Hessen nähert sich trotz der sich deutlich verschärfenden Corona-Lage wieder dem Vorkrisenniveau. Mit 4,6 Prozent lag sie im November nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit nur noch 0,4 Punkte über dem Wert von vor zwei Jahren, aber 0,9 unter dem des Vorjahreszeitraums.

In 12 der 26 hessischen Kreise liegt die Arbeitslosenquote inzwischen unter vier Prozent. Am niedrigsten ist sie mit 2,6 Prozent im Landkreis Fulda, am höchsten mit 8,5 Prozent in Offenbach. In Frankfurt sank die Quote auf 5,9 Prozent.

Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, spricht von einer deutlichen Erholung auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit sinke in allen Personengruppen, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steige kontinuierlich an. Nach einer Hochrechnung der Agentur für Arbeit lag sie im September bei 2,694 Millionen. Damit gingen fast 40 000 Menschen mehr einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach als im November 2020.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften liegt weiterhin deutlich über den Werten des Vorjahres. Die Agenturen haben fast ein Drittel mehr offene Stellen im Angebot als vor einem Jahr. In sehr vielen Branchen haben die Unternehmen laut Arbeitsagentur bereits wieder verstärkt Personal eingestellt. Ausnahmen seien das Gastgewerbe und das verarbeitende Gewerbe, deren Beschäftigtenzahlen immer noch unter denen des Vorjahreszeitraums lägen.

Trendwende befürchtet

Die vierte Corona-Welle könnte die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt aber zumindest bremsen. Die ansteigenden Zahlen machten eine Prognose, wie sich der Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten entwickeln könne, schwierig, sagt Martin. Klar sei aber: „Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens würden sich sicherlich auch auf die Arbeitslosenzahlen auswirken“.

Martin weist zudem darauf hin, dass für einige hessische Betriebe Kurzarbeit immer noch eine stabilisierende Rolle spiele. Geschätzt hätten im August noch rund 100 000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld erhalten.

Stephanie Krömer, Leiterin der Agentur für Arbeit Frankfurt, spricht von einem Déjà-vu. Wieder sorgten notwendige Einschränkungen für Unsicherheit. „Ich hoffe sehr, dass die Wucht der vierten Pandemiewelle den Erfolgen der letzten Monate nicht entgegenwirkt.“

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