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Geisenheim
Der trockenste Ort in Hessen
Geisenheim im Rheingau ist bekannt für gute, trockene Weine und als Geburtsstätte der Spätlese. Was nicht viele wissen: Die Stadt ist so trocken wie kein anderer Ort in Hessen. Pro Jahr fallen hier im Durchschnitt nur 548,1 Liter Regen auf den Quadratmeter.
Geisenheim (dpa/lhe) - Geisenheim im Rheingau ist bekannt für gute, trockene Weine und als Geburtsstätte der Spätlese. Was weniger bekannt ist: Die vom 50. nördlichen Breitengrad durchzogene Weinstadt ist so trocken wie kein anderer Ort in Hessen. Im 30-Jahres- Durchschnitt von 1961 bis 1990 fielen pro Jahr nur 548,1 Liter Regen auf den Quadratmeter. Zum Vergleich: Auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, kamen im gleichen Zeitraum im Schnitt 1083,8 Liter pro Quadratmeter Regen herunter.
«Wir liegen hier in einer sehr trockenen Ecke», weiß die Agrarmeteorologin beim Deutschen Wetterdienst, Brigitte Klante, deren Arbeitsstätte in Geisenheim liegt. Den Grund für die Trockenheit in der Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis sieht sie ebenso wie die Klimatologen beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach in den nahen Bergen: Geisenheim liegt sozusagen im Windschatten des Rheinischen Schiefergebirges, zu dem Taunus und Eifel gehören.
Vor allem bei Luftströmen aus Nordwest regnen sich die Wolken erst einmal in den Bergen ab, bevor sie Geisenheim erreichen. Insgesamt gibt es nach den Erkenntnissen der Klimatologen in höheren Lagen mehr Regen als in niedriger gelegenen Gebieten. Die Niederschläge weichen schon bei relativ geringen Entfernungen deutlich voneinander ab. So haben die Klimatologen aus dem 30-Jahre-Zeitraum von 1971 bis 1990 für Wiesbaden-Süd 636,3 Liter pro Quadratmeter ermittelt. Im höher gelegenen Wiesbaden-Dotzheim waren es schon 734,6 Liter.
Geisenheim liegt nach Darstellung Klantes in einem trockenen Landstreifen, der sich ins nördliche Rheinhessen bis nach Bad Kreuznach zieht. Diese Stadt sei sogar noch regenärmer (517,2 Liter).