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Trauer um Hellwig Herber

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Im Alter von 65 Jahren verstorben: Hellwig Herber. archiv
Im Alter von 65 Jahren verstorben: Hellwig Herber. archiv © msc

Ehemaliger Bürgermeister und FWG-Kreistagspolitiker gestorben

Hochtaunus - Der Politiker, der Macher, der Mensch Hellwig Herber ist tot. Noch im Oktober plauderte er sich mit viel Humor durch den 50. Geburtstag der Usinger FWG, dann kam die schwere Krankheit, schnell und überraschend für Familie, Freunde und Bekannte. Am Samstag hat er den Kampf verloren.

Herber hinterließ im Taunus deutliche Spuren, vor allem in seiner langjährigen Heimat Grävenwiesbach. Als am 29. Februar 2012 seine Ära als Bürgermeister nach 24 Jahren endete, ging er mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Denn zu hart waren damals die vorausgegangenen Jahre, in denen er immer wieder heftig seitens einer Bürgergemeinschaft angegriffen worden war. Aber der Politiker blieb Politiker: Nach dem Umzug nach Usingen saß er für die FWG im Stadtparlament, und erst Ende November verkündete der Parlamentschef Christoph Holzbach (CDU), dass Herber sein Mandat abgegeben habe. Seit 1988 hatte Herber in Grävenwiesbach das Sagen im Rathaus. Aber er war auch im Kreistag anzutreffen - von 1998 an als Mitglied der FWG-Fraktion und von 2006 bis 2013 auch als deren Fraktionsvorsitzender.

Herber war ein Mann mit klarer Kante, an der man sich auch mal blaue Flecken holen konnte. Aber man wusste um diese Kante und konnte sich einstellen - sein Wort, einmal gegeben, galt. Ein Fuchs in der Politik, der um die Schliche und Fallstricke wusste, aber der nie im Rücken des politischen Gegners agierte, sondern mit offenem Visier seine Argumente vorbrachte. Seine rhetorische Waffe war das Florett, nicht das Schwert. Er blieb immer Mensch, auch wenn die Brandung heftig wurde. Erst nach langen und oft herben Tiefschlägen seitens einiger Bürger merkte man, wie sehr Hellwig Herber von solchen Attacken getroffen wurde - und am Ende auf eine erneute Kandidatur als Bürgermeister für Grävenwiesbach verzichtete.

Nun hatte er Zeit für Privatleben, für sein Hobby Motorradfahren. Und sein Herz hing auch immer noch an der Grävenwiesbacher Partnergemeinde Wuenheim - oft besuchte er dort seine Bekannten und Freunde auch außerhalb des Protokolls. Aber Hände in den Schoß legen war nicht seins. Er hätte es nach seiner langen Amtszeit gekonnt, aber er suchte neue Aufgaben, fand Spaß im Immobiliengeschäft und verkaufte Fertighäuser. Jetzt ist Hellwig Herber im Alter von 65 Jahren gestorben.

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