1. Startseite
  2. Rhein-Main

Hessen stellt seinen Tierschutz-Beirat neu auf

Erstellt:

Von: Jutta Rippegather

Kommentare

Nur noch Hessen dürfen Mitglied werden. Die derzeitige Vorsitzende müsste aufhören.

Hessen will seinen Tierschutzbeirat auf neue Füße stellen. Wie Landestierschutzbeauftragte Madeleine Martin der FR bestätigte, sind Organisationen ohne Sitz oder Tierheim in Hessen nicht mehr erwünscht. Stattdessen sollen zwei neue hinzukommen: das Institut für Tierschutz der Uni Gießen sowie der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller.

Die Umstrukturierung würde unter anderem die Ethologische Gesellschaft treffen. Oder die Ärzte gegen Tierversuche, deren Sitz ebenfalls nicht in Hessen ist. Letztere stellen mit Silke Strittmatter die Vorsitzende des Beirats. Strittmatter ist wenig begeistert von den Plänen: Die Verbände hätten großes Interesse, die Arbeit fortzusetzen, sagt sie auf Anfrage: „Wir haben sonst keine Möglichkeit. direkt mit dem Ministerium in Kontakt zu treten.“

Martin widerspricht: Jede Organisation habe die Möglichkeit, sich an sie als Tierschutzbeauftragte zu wenden. Mit einer Größe von 16 Teilnehmern sei der hessische Beirat einer der größten der Republik. Vertreten sind darin Tier- und Naturschutzorganisationen, die Tierärzteschaft, Ethologie, Politik, aber auch der Bauernverband. Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) beruft auf Vorschlag der beteiligten Organisationen und Institutionen je ein Mitglied für die Dauer der dreijährigen Berufungsperiode.

Diese endet zum 31. August. Einen komplett neuen Start wird es nicht geben. Doch Martin hofft, dass das 1992 gegründete Gremium künftig effektiver arbeitet. „Früher ging es vor allem darum, die Debatte am Laufen zu halten.“ Jetzt gelte es Strategien zu entwickeln. „Die Arbeitsweise wird damit der des Runden Tisches Tierwohl angeglichen.“

Der Hessische Tierschutzbeirat tagt mindestens zweimal im Jahr. Die Geschäftsführung obliegt der Landestierschutzbeauftragte. Die jüngsten Beschlüsse stammen vom September 2018. Sie betreffen das Hessische Jagdgesetz, das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration, die neue Professur im Fachbereich Veterinärmedizin der Uni Gießen und die Situation der Veterinärämter.

https://umwelt.hessen.de

Auch interessant

Kommentare