Stadtverwaltung: Die Zahl der Neubauwohnungen steigt
Für kleine und mittlere Einkommen ist das Angebot in Wiesbaden aber rückläufig. Neue Projekte geplant mit mehr als 1000 Wohnungen für diese Zielgruppe.
Im Jahr 2021 wurden in Wiesbaden 1562 Neubauwohnungen fertiggestellt – so viele wie seit 1997 nicht mehr. Auch die Zahl der Baugenehmigungen für Neubauten lag auf hohem Niveau, so dass in den nächsten Monaten mit vielen Wohnungsfertigstellungen zu rechnen ist. Das geht aus einem Bericht des Amtes für Statistik und Stadtforschung hervor, der Teil einer Veröffentlichungsserie zum Wiesbadener Wohnungsmarkt ist.
Den Angaben zufolge wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Wiesbaden insgesamt 12 147 Wohnungen neu gebaut; zwei Drittel von ihnen entstanden in Mehrfamilienhäusern. Meist traten Wohnungsunternehmen als Bauherren auf; jede fünfte Neubauwohnung wurde von Privatleuten errichtet. Bei 42 Prozent der neu errichteten Wohnungen handelt es sich um Eigentumswohnungen. Im Schnitt ist eine Neubauwohnung 99 Quadratmeter groß; beheizt wird sie meist mit Gas (50 Prozent) oder mit Fernwärme (32 Prozent). In den letzten Jahren hat sich die Verteilung leicht zugunsten der erneuerbaren Energien verschoben.
Die Neubautätigkeit seit 2001 konzentrierte sich auf räumliche Schwerpunkte im Stadtgebiet: Besonders intensiv gebaut wurde in Nordenstadt West, aber auch in den Plangebieten Hasengartenstraße, Kasteler Rheinufer und Holzstraße. Die Zahl der Baugenehmigungen gibt Hinweise auf die zu erwartenden Baufertigstellungen. 2020 wurden Genehmigungen für 1794 und 2021 für 1581 Neubauwohnungen erteilt – mit hohen Fertigstellungszahlen ist also auch in der nächsten Zukunft zu rechnen. Darauf deutet auch der sogenannte Bauüberhang hin, der die bereits genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen zählt. Ende 2021 waren es 3121 Wohnungen, viele davon in den Plangebieten Lessingstraße und Kreuzberger Ring.
Auf der anderen Seite gingen seit 2001 auch 2900 Wohnungen durch Abbruch verloren. Vor allem in den Jahren 2015 bis 2018 hatten die Abrissbagger viel zu tun. Immerhin wurde in drei Viertel der Fälle dadurch Platz für die Errichtung neuer Wohngebäude geschaffen.
Seit Jahren rückläufig ist die Zahl der öffentlich geförderten Wohnungen für niedrige und mittlere Einkommen, da jedes Jahr Wohnungen aus der Mietpreis- und Belegungsbindung fallen. Der Bestand umfasste Ende vorigen Jahres 8561 geförderte Wohnungen; der Anteil am gesamten Wohnungsbestand in Wiesbaden liegt damit bei knapp sechs Prozent. Über die städtischen Wohnungsbauprogramme sollen in den nächsten Jahren insgesamt rund 1030 geförderte Neubauwohnungen für kleine und mittlere Einkommen entstehen und 156 Belegungsrechte erworben werden, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus. aro