„Schulen gigabitfähig machen“
Wetterau - Etwa die Hälfte der Wetterauer Schulen sind an das Glasfasernetz angeschlossen. Das teilt Landrat Jan Weckler (CDU) mit. Seinen Angaben zufolge sollen bis Ende 2024 alle Schulen angeschlossen sein.
Die Wetterauer FDP zeigt sich in einer Pressemitteilung wenig zufrieden damit. 57 Schulen warteten noch auf einen Anschluss ans Glasfasernetz. „Ein Ergebnis der schlechten Digitalisierungspolitik von CDU und SPD im Wetteraukreis“, sagt Kreistagsfraktionschef Jörg-Uwe Hahn. Laut Landrat Weckler haben zuerst die Schulen in den Kommunen, die einst der Breitbandinfrastrukturgesellschaft Oberhessen (BIGO) beigetreten waren, einen Anschluss erhalten. „Das sind 36 Schulen, die seit Ende 2022 angeschlossen sind.“ Die BIGO habe dafür einen Förderantrag beim Bund gestellt. Die Gesamtkosten hätten sich auf rund 2,2 Millionen Euro belaufen, davon habe der Kreis als Schulträger rund 800 000 Euro übernommen. Für 28 weitere Schulen seien zwischenzeitlich Fördermittel gewährt worden. Zudem erhielten Standorte im Kreisgebiet derzeit im Zuge des bereits stattfindenden oder geplanten marktgetriebenen Ausbaus durch private Anbieter ihre Anschlüsse. Bereits angeschlossen seien zudem Schulen in Bad Nauheim und Limeshain. Auch in Niddatal seien die technischen Voraussetzungen geschaffen worden, der Umstieg auf Glasfaser stehe dort bevor.
„Unser Ziel ist, alle Wetterauer Schulen gigabitfähig zu machen. Die Bandbreiten, die die Glasfaser-Technik sicherstellt, werden perspektivisch benötigt. Allerdings werden die vorhandenen Bandbreiten derzeit in aller Regel noch nicht ausgenutzt. Deshalb können wir auf eine effiziente Kombination aus marktgetriebenem Ausbau und Förderprogrammen von Bund und Land setzen“, sagt Weckler. Die FDP-Fraktion im Kreistag wirft dem Kreisausschuss vor, das Thema Digitalisierung der Schulen verschlafen zu haben. „Neben einem Glasfaseranschluss fehlt es an zu vielen Schulen an funktionierenden WLAN-Netzwerken, aber auch an digitalen Endgeräten für die Schülerinnen und Schüler“, kritisiert Hahn. Daher sei es auch kein Wunder, dass die bisher verfügbaren Bandbreiten heute noch nicht ausgeschöpft würden.
„Obwohl die Bildung wesentlich über die Zukunftschancen der Schülerinnen und Schüler bestimmt, wird sie von staatlicher Politik, insbesondere hinsichtlich der Digitalisierung, vernachlässigt. Wir wollen das schnell ändern“, sagt Julia Raab, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Kreistagsfraktion. red