Razzia auch in Wiesbaden
Ermittlungen gegen „Reichsbürger“
In Wiesbaden ist am Mittwoch ein Objekt im Zusammenhang mit den mutmaßlichen Umsturzplänen einer Gruppe von „Reichsbürgern“ durchsucht worden. Die Aktion war Teil der Razzia in insgesamt acht Bundesländern und der Schweiz. Das teilte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft der Frankfurter Rundschau am Donnerstag auf Anfrage mit. Weitere Durchsuchungen in Hessen habe es diesmal nicht gegeben.
Bei der ersten Razzia in diesem Komplex im Dezember hatte Frankfurt im Mittelpunkt gestanden. Dort war der Immobilienunternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß unter dem Vorwurf festgenommen worden, Rädelsführer der Gruppierung zu sein. Seinerzeit hatte es zwei weitere Festnahmen in Hessen gegeben, nämlich im Kreis Bergstraße und im Lahn-Dill-Kreis.
Der Kreis der Tatverdächtigen habe sich mittlerweile auf „rund 60“ Personen ausgeweitet, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Es gebe fünf neue Beschuldigte. Zwei von ihnen leben in der Schweiz, die anderen in Bayern, Niedersachsen und Sachsen.
Im baden-württembergischen Reutlingen hatte ein Mann bei der Razzia auf die Polizei geschossen. Gegen ihn erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehl wegen versuchten Mordes.
Von den 25 im Dezember festgenommenen Personen befinden sich laut Bundesanwaltschaft noch 24 in Untersuchungshaft. Ein Mann sei aus Gründen der Verhältnismäßigkeit aus dem Gefängnis entlassen worden. Ein anderer Verdächtiger, der in Italien festgenommen worden war, sei im Februar nach Deutschland ausgeliefert worden.