Radrennen in Frankfurt: Arbeiten am 1. Mai für die Abi-Feier

Abiturienten helfen beim Radklassiker als Streckenposten aus, um Geld für ihre Abi-Feiern zu erhalten. Rund 550 Streckenposten sind am Montag entlang der Strecke im Einsatz
Bei Autofahrerinnen und Autofahrern sind sie meist nicht sehr beliebt: Streckenposten. Sie stehen in ihren Warnwesten an Absperrungen und erklären geduldig, warum dort mit dem Auto gerade keine Durchfahrt möglich ist. Rund 550 solcher Streckenposten werden am Montag im Einsatz sein, etwa 450 im Taunus und 100 in Frankfurt. Die Arbeit ist nicht unbedingt vergnügungssteuerpflichtig, wird aber immerhin entlohnt. Zehn Euro die Stunde bekommen die Streckenposten. Trotz des nicht gerade üppigen Lohns an einem Feiertag hatte die Organisation in diesem Jahr keine Probleme, ausreichend helfende Hände zu finden. „Die Resonanz war sehr positiv“, sagt Rennleiter Nathanael Bank.
Da die finanzielle Abrechnung mit jedem einzelnen Streckenposten aber viel zu aufwendig wäre, setzt das Orga-Team auf die Zusammenarbeit mit Institutionen und Vereinen. So gibt es eine Kooperation mit sieben verschiedenen Schulen von Maintal bis Eschborn. Die helfenden Schulklassen haben dabei einen ganz bestimmten Zweck im Auge, weiß Joshua Kissel von der Streckenkoordination: „Das Geld wird für die Abi-Feiern gebraucht.“ Daher sind die teilnehmenden Schulen zwar fast in jedem Jahr die gleichen, die Schülerinnen und Schüler aber immer andere. Zum Helfen berechtigt sind nur die Abi-Jahrgänge, denn schließlich müssen die Streckenposten volljährig sein.
Sie werden vorab schriftlich zu ihren Aufgaben gebrieft. Wenn sie am Veranstaltungstag nicht weiter wissen, können sie sich telefonisch an einen der Abschnittsleiter wenden, denen je nach Gebiet etwa 50 bis 60 Streckenposten unterstellt sind. Zu verdienen gibt es in den einzelnen Abschnitten übrigens unterschiedlich viel, je nach Länge der Sperrzeit. Am meisten Geld für die Abifeier käme entlang des Rundkurses in der Innenstadt zusammen. Der Parcours zwischen Reuterweg und Schaumainkai wird am Montag von 6.15 bis 18.30 Uhr gesperrt und folglich bewacht sein. So lange wie kein anderer Abschnitt des Radrennens.
Die einzelnen Sperrzeiten können auf der Homepage des Veranstalters eingesehen werden. Wer sich auf der Seite www.eschborn-frankfurt.de/verkehr umschaut, bekommt eine Idee davon, wie viel Aufwand die Verkehrskoordination für ein 200 Kilometer langes Radrennen der Profis und mehr als ein Dutzend weiterer Rennen bedeutet. Markiert sind in einzelnen Grafiken auf der Website die Halteverbote in der Frankfurter Innenstadt und im Westend, eine interaktive Schleusenkarte informiert darüber, wann einzelne Streckenabschnitte passiert werden können, und selbst die Anfahrtszeiten für den Opel-Zoo sind dort aufgeführt. Ein Blick auf die Seite lohnt womöglich für all jene, die am Montag das Auto benutzen wollen. Damit man erst gar nicht vor einem Streckenposten landet.