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U 2-Projekt startet Ende des Jahres

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Ruhe vor dem Bagger-Ansturm in Gonzenheim: In den nächsten Jahren soll die Strecke zum Homburger Bahnhof verlängert werden. hillebrecht
Ruhe vor dem Bagger-Ansturm in Gonzenheim: In den nächsten Jahren soll die Strecke zum Homburger Bahnhof verlängert werden. hillebrecht © ahi

Stadt legt Zwischenbericht vor / Umfangreicher Ersatzverkehr geplant

BAD HOMBURG - Was passiert, wenn die Mega-Baustelle U2-Verlängerung startet? Bis wohin wird die Bahn dann fahren und wie soll sie wenden? Diese und weitere Fragen stellen sich viele im Süden der Stadt, und auch die Politik - allen voran die Grünen - fordert Informationen.

Diese gibt es nur teilweise, obwohl die Arbeiten Ende dieses Jahres beginnen sollen, wie der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtbahngesellschaft Bad Homburg (SBHG), Meinhard Matern, Ende Dezember dem Ortsbeirat Ober-Eschbach mitteilte. „Erste bauvorbereitende Maßnahmen sind für das zweite Halbjahr vorgesehen“, heißt es auf der Ende 2022 neu gelaunchten Homepage www.bad-homburg-u2.de, die das Riesen-Projekt beschreibt. Die stadteigene SBHG ist mit der Realisierung des Projekts betraut.

2028, so der Plan, soll die neue Strecke in Betrieb genommen werden. Ober-Eschbach, sagte Matern dem Ortsbeirat, werde in der Bauphase die Endhaltestelle der U 2 sein; eine Wendemöglichkeit zwischen Ober-Eschbach und Gonzenheim gebe es schon. Stadtbusse, deren Takt verstärkt wird, sollen die Reisenden dann weiter in die Stadt bringen.

Der Mobilitätsausschuss nahm jetzt eine Magistratsvorlage mit weiteren Infos zur Bauphase zur Kenntnis. Darin sind auch die jüngsten Stadtverordnetenbeschlüsse zum Thema vermerkt. So soll der Magistrat sicherstellen, dass das gesamte heutige Angebot der U-Bahn in der Station Ober-Eschbach sichergestellt wird. Um den teils dichten Fahrplan abwickeln zu können, seien weitere Weichenverbindungen einzubauen. Zwei Wendegleise wie jetzt in Gonzenheim müssten dann in Ober-Eschbach zur Verfügung stehen, heißt es.

Desweiteren müssten die Buslinien 1 und 11 so verdichtet werden, dass jeder in Ober-Eschbach endende Zug direkt Anschluss Richtung Innenstadt habe. Der Abschnitt zwischen Ober-Eschbach und Bahnhof müsse mit zusätzlichen Signalen umgerüstet werden, so dass Züge bei Störungen auch das linke Gleis befahren könnten.

Die Grünen forderten bereits im Mai vorigen Jahres eine Stellungnahme zu diesen Vorschlägen. Diese, heißt es jetzt in der Vorlage, könne erst nach Vorlage der Entwurfsplanung abgegeben werden. Sie soll bis Ende des dritten Quartals 2023, also im Herbst, vorliegen. Kurz danach sollen die Bauarbeiten beginnen.

Einem neuen Zwischenbericht der SBHG in der Vorlage ist indes zu entnehmen, dass „bereits heute eine Wende im Bereich Ober-Eschbach über einen unsignalisierten Gleiswechsel möglich ist“ und auch in der Bauphase möglich bleibe, das hätten auch die Verkehrsgesellschaften VGF und traffiQ bestätigt.

Neue Sicherungstechnik: Signale überflüssig

Zudem bleibe der doppelt signalisierte Gleiswechsel vor Gonzenheim nutzbar, da dieser außerhalb des Baufeldes liege. Alle drei Gesellschaften wollen laut Zwischenbericht einen reibungslosen Ablauf des derzeitigen Angebots aufrechterhalten; über die Machbarkeit der Wendemöglichkeit und deren Kosten seien sie in der Abstimmung - ebenso über den Einsatz zusätzlicher Stadtbusse, um die Lücke zwischen Ober-Eschbach und dem Bad Homburger Bahnhof zu überbrücken. Über die signaltechnische Ausrüstung werde indes später entschieden, heißt es. Sie sei kein Bestandteil der jetzigen genehmigten Planung. Es komme aber eine neue Zugsicherungstechnik auf die Strecke der U 2. Durch sie „kann größtenteils auf ortsfeste Signale und Streckeneinrichtung verzichtet sowie der Grundstein für einen autonomen Fahrbetrieb gelegt werden“, heißt es im Bericht. Auch werde die Leistungsfähigkeit der Strecke erhöht. „Da der bestehende Gleiswechsel vor der Station Gonzenheim bestehen bleibt, ist eine Wendefahrt in das Gegengleis der zukünftigen Tunnelstation jedoch grundsätzlich denkbar.“

Weitere, über den aktuellen Projektumfang hinausgehende Maßnahmen in den Förderantrag zu integrieren, wie von den Grünen vorgeschlagen, - davon rät die SBHG ab, um damit nicht eine Verzögerung des Projekts zu riskieren. „Jede Ergänzung würde auch eine Anpassung des Planfeststellungsbeschlusses bedeuten und damit unkalkulierbare zeitliche und wirtschaftliche Risiken mit sich führen.“

Die Baukosten der U2-Verlängerung hatte der OB im November mit 72 Millionen beziffert.

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