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Probleme mit Zügen

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Wetterau - Die neuen Wasserstoffzüge werden frühestens ab Sommer auch durch die Wetterau rollen. Das teilte der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) nun mit.

Eigentlich sollten die Ökobahnen bereits zum Jahresstart auf vier nicht elektrifizierten Strecken die Ära der Dieselzüge beenden - auch bei der RB16 von Friedrichsdorf über Rosbach nach Friedberg. Doch der Hersteller Alstom konnte nicht liefern - es gebe Engpässe bei der Zulieferung. Schuld seien die Pandemie und der Ukraine-Krieg. Von den insgesamt 27 bestellten Zügen wurde nur ein Teil geliefert, der zudem teilweise nicht einsatzfähig war. Auch mit den auf die Strecke gestellten Ersatzzügen mit Dieselantrieb gab es Probleme.

Der RMV setzt nun auf Nummer sicher und wird weiter einen Busersatzverkehr entlang der Regionalbahnlinie RB15 anbieten. Dieselfahrzeuge werden auf absehbare Zeit ebenfalls unterwegs sein - sofern vorhanden. Die bislang zehn gelieferten Züge hat Alstom zwischenzeitlich überarbeitet; deren „Verfügbarkeit“ habe sich dadurch „deutlich verbessert“, teilt der RMV mit. Doch rund läuft es immer noch nicht. Wie alle Züge müssten auch die Wasserstofffahrzeuge regelmäßig zur Inspektion in die Werkstatt und stünden dann nicht für den Betrieb zur Verfügung. Als Ersatz würden dann Dieselfahrzeuge eingesetzt. Davon gibt es offenkundig nicht genug. „Wenn es fahrzeugbedingte Ausfälle gibt, gehen diese in erster Linie auf die Dieselersatzfahrzeuge zurück.“

Neuerungen gibt es immerhin: Die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH - kurz „start“ - übernimmt ab sofort auch die Linien RB11 und RB16 von der Hessischen Landesbahn (HLB) mit eigenem Personal. Die HLB unterstütze aber weiterhin das Ersatzkonzept, heißt es. 17 neue Fahrzeuge vom Typ LINT 41 sollen nun auf den Linien RB11 und -12 fahren. Die Linie RB16 wird wie bisher mit baugleichen Züge der HLB betrieben. Alstrom habe eine Lieferung der neuen Wasserstoff-Fahrzeuge bis Sommer angekündigt. Laut Dirk Bartels, Geschäftsführer von „start“ sollen die neuen Wasserstoffzüge sukzessive eingeführt werden.

Die LINT-41-Neufahrzeuge sollen bis zum vierten Quartal in ihr eigentliches Einsatzgebiet, das Wetteraunetz mit den Strecken zwischen Gießen und Gelnhausen (RB46) sowie Nidda bzw. Wölfersheim und Friedberg (RB48) übergehen. Hier, wie auch auf der Vogelsbergbahn zwischen Fulda und Gießen, würden bis dahin die bisherigen Züge weiter im Einsatz sein. Auf einzelnen Fahrten seien dort jedoch auch heute schon neue Fahrzeuge im Einsatz.

„Selbstverständlich hätten wir im Wetteraunetz am liebsten von Anfang an die neuen Fahrzeuge gesehen“, sagt RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. Am wichtigsten sei jedoch ein zuverlässiger Betrieb auf allen Linien. Daher habe man „in gemeinsamer Abwägung mit allen Beteiligten“ entschieden, die Züge länger einzusetzen, bis Alstom die Wasserstoffzugflotte für das Taunusnetz „vollständig in zufriedenstellender Qualität“ ausliefert. Das sei die beste Alternative für die Fahrgäste in der Region, wird auch Veit Salzmann, Geschäftsführer der HLB, in der Mitteilung zitiert. hed/red

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