Privatinvestor für das Kurhaus?
BLB heizt die Gerüchteküche an
bad homburg - Gibt es bei der Stadt Pläne, das Kurhaus an einen privaten Investor zu verkaufen, um das Mega-Projekt finanzieren zu können? Dies will die Bürgerliste Bad Homburg (BLB) aus Worten herausgehört haben, die Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU) Ende März im Stadtparlament gesagt hat.
Zuvor war bekanntgeworden, dass die Kur- und Kongreß-GmbH (Kur) eine für Ende dieses Jahres vorgesehene Sondertilgung eines 14,7 Millionen Euro schweren Kredits nicht wahrnehmen wird. Daraufhin wollte die BLB in der Fragestunde wissen, was dann auf die Stadt zukomme. Der OB erklärte, dass eine Entscheidung über die Gesamt-Finanzierung noch ausstehe; unter anderem sagte er auch, dass der Teil des Kurhaus-Komplexes, den die Stadt Anfang des Jahres von der Taunus-Sparkasse angekauft hatte, „mit in die Finanzierungsmasse fällt und abgelöst werden kann“.
Die Antwort habe die BLB überrascht, erklärt nun deren Fraktionsvorsitzender Armin Johnert. „Eine Stadt kann sich ja nicht selbst ablösen.“ Er vermute, dass die Führungsspitze im Rathaus das lukrative Projekt an einen Privatinvestor geben will. Und mehr noch: Das könne womöglich auch erklären, warum die Maritim-Gruppe - Miteigentümerin des Areals - aus den Sanierungsplänen ausgestiegen ist. Wenn es so wäre, so Johnert, „wäre das der Hammer“, ein Skandal auch, dass zu den Kosten nicht informiert werde.
Kurdirektor Holger Reuter klingt ärgerlich, zu den Äußerungen der BLB befragt. „Über die Finanzierung können wir jetzt noch gar nichts sagen“, erklärt er. Zunächst müsse die Kur von den beauftragten Architekturbüros die Kosten für die einzelnen Varianten - Neubau mit historisierender oder moderner Fassade sowie Sanierung - genannt bekommen und die Entwürfe dann auf Finanzierbarkeit hin untersuchen. Die Einbeziehung eines privaten Investors, etwa als „Private Public Partnership (PPP)“-Projekt, wie von der BLB in einer Pressemitteilung und einem Youtube-Clip gemutmaßt, sei nicht vorgesehen. „Über die Gesamtfinanzierung muss anschließend noch geredet werden“, so Reuter. ahi